Wie funktioniert Akkomodation?
Mit Akkomodation ist ein kognitiver Anpassungsprozess gemeint. Wir lernen, indem wir unsere Umgebung in bestimmte Muster und Schemata einordnen und diese nach Bedarf anpassen. Ein Kleinkind, das ein Tier sieht und einen Erwachsenen danach fragt, bekommt vielleicht die Antwort: „Das ist eine Katze.“ Sieht das Kind am nächsten Tag ein weiteres Tier, wird es vielleicht darauf deuten und sagen „Katze“. Nun erhält es die Information: „Nein, das ist ein Hund.“ Das Kind passt sein Denkschema nun an: nicht jedes Tier ist eine Katze, es gibt verschiedene Tiere. Im folgenden werden noch weitere Prozesse der Akkomodation erfolgen: Ein großer, zotteliger brauner Hund ist ebenso ein Hund wie ein kleiner weißer Pudel, obwohl die beiden ganz unterschiedlich aussehen. So verfeinert und spezifiziert das Kind seine Denkschemata.
Redaktion kindergarten heute
Was ist der Unterschied zwischen Assimilation und Akkomodation?
Nach Piaget beginnt die Akkomodation zu dem Zeitpunkt, wenn das Kind mit der Assimilation scheitert. Die Assimilation meint die Einpassung von Wahrnehmungen in bereits vorhandene Denkschemata. Ist dies jedoch nicht erfolgreich, muss das Kind das Denkschema selbst anpassen, damit es zur Wirklichkeit passt. Diese Anpassung ist die Akkomodation. Mit Bezug auf das obige Beispiel sieht das beispielsweise so aus:
Das Kind hat ein bereits vorhandenes Schema für „Katze“: Vier Beine, Schwanz, spitze Ohren. Sieht es eine weitere Katze, kann es sie per Assimilation in das vorhandene Schema aufnehmen. Sieht es jedoch einen Hund, der dieselben Charakteristika erfüllt, und bekommt die Information „Das ist keine Katze, das ist ein Hund“, muss es sein Schema weiter verfeinern, um der Wirklichkeit gerecht zu werden.
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