Elternberatung: in der Kita

Verstehen und Wissen weitergeben: Hören Sie sorgfältig zu, spiegeln Sie das Gehörte beziehungsweise das, was Sie oder die Teamkolleg:innen beobachtet haben. Stellen Sie Fragen und unterstützen Sie – wenn möglich – mit einer passgenauen Beratung.

Informieren: Die Perspektive der Eltern haben Sie nun gehört. Bieten Sie nun an, ihre eigene Sichtweise auf das Verhalten des Kindes zu schildern. Nehmen Sie hier Bezug auf konkrete Situationen. Regen Sie die Eltern dazu an, daraus Schlüsse zu ziehen.

Probehandeln: Im Gespräch über die Auswirkungen, die elterliche Probleme auf das Verhalten eines Kindes haben könnten, entwickeln Sie gemeinsam Ideen und Anregungen. Schlagen Sie gegebenenfalls verschiedene Lösungsmöglichkeiten vor. Ermutigen Sie die Eltern eine der Ideen auszuprobieren, um zu schauen, ob und was sich dadurch ändert. Binden Sie die Eltern mit folgenden Fragen ein;

• „Was haben Sie sich überlegt?“
• „Wann und wie wollen Sie das ausprobieren?“
• „Was macht Ihnen noch Sorgen?“

Beratung: In einem Familienzentrum sind oft viele Fachexpert:innen vor Ort. Entweder machen sich pädagogische Fachkräfte dieses Wissen zunutze oder sie unterstützen Eltern darin, die Kompetenzen der Fachexpert:innen in Anspruch zu nehmen.¹

Vermitteln Sie weitere Unterstützung: Halten Sie in Ihrer Kita eine Kontaktliste mit Beratungsstellen, Praxen oder Institutionen bereit. Wenn möglich, geben Sie ihnen einen konkreten Kontakt für das jeweilige Anliegen oder Problem. Als Leitung können Sie helfen, den Kontakt zu externen Beratungsstellen herzustellen, beispielsweise zur

• Eheberatung
• Schuldnerberatung
• Jobberatung
• medizinisch-therapeutische Unterstützung für Kinder oder Erwachsene

• Herausforderndes Verhalten:
  • Motorische Unruhe, Konzentrationsschwäche bei Kita-Kindern: Unkonzentriert und ständig auf der Suche nach neuer Beschäftigung – hyperaktive Kita-Kinder sind eine Herausforderung, der sich manche Eltern nicht gewachsen fühlen. Im Ratgeber Herausforderndes Verhalten Teil 1: Lukas ist hibbelig! finden Sie Methoden und Ideen zur gezielten Beratung von Eltern hibbeliger Kinder.
  • Beißen bei Kita-Kindern: Warum beißen Kinder? Wann ist ein solches Verhalten entwicklungsbedingt, wann spielen andere Faktoren eine Rolle? Der Ratgeber Herausforderndes Verhalten Teil 2: Emily beißt! stellt passgenau Methoden und praktische Tipps für die Elternberatung vor.
  • Schüchternheit bei Kita-Kindern: Schüchternheit muss kein Grund zur Sorge sein. Sind jedoch Eltern verunsichert, wenn ihr Kind Begegnungen mit anderen aus dem Weg geht, Blickkontakte grundsätzlich meidet, keine Freund:innen hat oder im Kontakt mit anderen stammelt, errötet, schwitzt oder gar verstummt, können Sie gemeinsam mit den Eltern nach den Ursachen forschen. Im Ratgeber Herausforderndes Verhalten Teil 3: Carl ist immer so schüchtern gibt es Methoden und Ideen zur gezielten Beratung von Eltern.
  • Dominantes Verhalten: Wenn Kita-Kinder auf andere Menschen Druck ausüben oder versuchen, über andere zu bestimmen, wird dominantes Verhalten problematisch. Welche Ursachen gibt es für dominantes Verhalten bei Kindern? Im Ratgeber Herausforderndes Verhalten Teil 4: Mascha will alles bestimmen! lesen Sie in aller Kürze über Entwicklungsaufgaben wie den Erwerb sozial-emotionaler oder moralischer Kompetenzen. Außerdem finden Sie hier Vorschläge, die zu einer Veränderung der familiären Situation beitragen können.
• Konflikte bei Kita-Kindern: Ob zwischen Geschwistern, beim Spielen oder mit Eltern – Streit gehört zu jedem Familienalltag und ist wichtig für die Entwicklung der sozialen und emotionalen Kompetenz. Eskalieren jedoch die Streitigkeiten, ist es hilfreich, die Ursachen für konflikthaftes Verhalten zu kennen.
  • Eltern-Kind-Konflikte: Im Ratgeber Konflikte und Streitkultur Teil 1: „Nein, mach ich nicht!“ finden Sie Handlungsimpulse, Spielideen, Rituale und Bilderbuchempfehlungen für Eltern.
  • Konflikthafte Geschwisterbeziehung: Geschwisterstreitigkeiten bieten großes Entwicklungspotenzial für Kinder. Doch wenn es zu Gewalt und Mobbing zwischen ihnen kommt, sind die Eltern gefragt. Im Ratgeber Konflikte und Streitkultur Teil 2: „Ständig fliegen die Fetzen!“ lesen Sie ganz konkrete Ideen, wie Eltern in der Konfliktbegleitung ihrer Kinder unterstützt werden können.
  • Konflikte zwischen Kindern: Streitigkeiten helfen Kindern, ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen zu entwickeln. Führen Konflikte jedoch ständig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, müssen Erwachsene eingreifen. Im Ratgeber Konflikte und Streitkultur Teil 3: „Ihr seid so gemein!“ Streit unter Kita-Kindern erfahren pädagogische Fachkräfte, welche empfehlenswerten Methoden es hier gibt.
  • Konflikte zwischen Kleinstkindern: Spielzeug oder Essen teilen, das können Kleinstkinder oft noch nicht gut. Der Ratgeber Konflikte und Streitkultur Teil 4: „Meins!“ Konflikte zwischen Kleinstkindern beleuchtet diese Entwicklungsphase und gibt Tipps für die Beratung von Eltern.
• Regeln:
• Überbehütendes Erziehungsverhalten: Vielen Helikopter-Eltern ist nicht klar, dass sie mit ihrem einschränkenden Erziehungsverhalten Kinder in ihrer Entwicklung behindern. Im Ratgeber Mitbestimmung, Wertschätzung, Regeln & Grenzen Teil 1: „Helikopter-Eltern?! Wir wollen sie doch nur beschützen!“ hilft pädagogischen Fachkräften über entwicklungsförderndes und entwicklungshemmendes Erziehungsverhalten aufzuklären.
• Strafen und Belohnungen: Strafen und Belohnungen sind als Erziehungsmittel ungeeignet und haben langfristig negative Auswirkungen. Welche Alternativen gibt es? Der Ratgeber Mitbestimmung, Wertschätzung, Regeln & Grenzen: „Wenn du jetzt kommst, gibt’s später ein Eis!“ – Alternativen zu Strafen und Belohnungen finden Sie nützliche Ansätze, die Sie Eltern an die Hand geben können.
• Umgang mit Regeln und Grenzen: Regeln und Grenzen geben Kindern Halt. Sie schützen ihre Bedürfnisse, insbesondere wenn sie sie selbst noch nicht einschätzen können. Doch wo sollen diese Grenzen gezogen werden? Der Ratgeber Mitbestimmung, Wertschätzung, Regeln & Grenzen: „Freie Entfaltung!?“ Umgang mit Regeln und Grenzen stellt verschiedene Erziehungsstile vor und gibt Empfehlungen für sinnvolle Regeln, Grenzen und haltgebende Strukturen.

• Schlafen: Wenn Kinder nicht schlafen wollen oder nicht durchschlafen, ist dies meist ein Thema in den Familien. Der Ratgeber Einschlafen, durchschlafen, nicht schlafen. Eltern professionell beraten informiert über das Schlafverhalten von Kindern und gibt Tipps für mögliche Veränderungen der Schlafsituation.
• Essen: Wie können Mahlzeiten in der Familie so gestaltet werden, dass alle sich wohlfühlen? Der Ratgeber Ich ess das nicht! Eltern professionell beraten erläutert die Entwicklung des Essverhaltens von Kita-Kindern. Dazu gibt es konkrete Handlungsimpulse, die Eltern helfen, die festgefahrene Situation aufzulösen.
• Trockenwerden: Wann ist eine Windel noch okay? Was ist, wenn ein Kind sich immer wieder einnässt oder einkotet? Fragen rund ums Trockenwerden beschäftigen viele Eltern. Der Ratgeber Endlich ohne Windel?! Eltern professionell beraten unterstützt pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit den Eltern passgenaue Lösungen zu finden.
• Trennung Eltern: Sowohl für Eltern als auch die Kinder ist eine Trennung eine hochemotionale Sache. Im Ratgeber Mama und Papa haben sich getrennt. Eltern professionell beraten finden Sie ganz konkrete Tipps für Eltern, wie diese mit möglichen Schuldgefühlen, Ängsten und Loyalitätskonflikten des Kindes umgehen können.
• Schulreife: „Ist mein Kind schon bereit für die Schule?“, fragen sich manche Eltern. Anhand des Ratgebers „Ist er wirklich schon schulreif?“. Professionelle Elternberatung können pädagogische Fachkräfte Eltern wichtige Aspekte wie kognitive Reife und sozial-emotionalen Kompetenzen erläutern. Außerdem finden Sie hier praktische Tipps und Impulse, die Sie direkt an die Eltern weitergegeben können.
• Medien in der Familie: Ab wann, wie lange und wie oft dürfen Kita-Kinder digitale Medien nutzen? Der Ratgeber Wie viel ist zu viel? Medien in der Familie erläutert, wie Medien auf Kinder wirken und welche Rolle die Eltern als Vorbild spielen. Außerdem finden sich Hinweise, wie Medienbildung – in der Kita und in der Familie – stattfinden werden kann.