Der Tempel in Jerusalem
Jesus reiste gemeinsam mit seinen Jüngern nach Jerusalem, um dort das Paschafest, den höchsten Feiertag der Juden, zu verbringen. Als er auf einem Esel durch die Tore der Stadt ritt, erhielt er einen freudigen Empfang von der dort lebenden Bevölkerung.
»Sie ziehen ihre Kleider aus und breiten sie vor ihm auf dem staubigen Boden aus, damit er darüberreiten kann. Mit Palmzweigen winken sie ihm zu. Die ganze Stadt ist in großer Aufregung. Die Menschen spüren: Hier kommt der Messias, der Retter, den Gott uns versprochen hat. Gott meint es gut mit uns. Er hat Jesus geschickt, um uns Frieden und Freiheit zu bringen. Sie singen: ›Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.‹« (Anselm Grün OSB (Autor), Giuliano Ferri (Illustrator): Die Ostergeschichte. Verlag Herder, 2022.)
Der Palmsonntag, der sieben Tage vor Ostersonntag gefeiert wird, erinnert an diesen Moment, der im Neuen Testament überliefert wird. Der Esel und die Palmen haben seit diesem Tag eine besondere Bedeutung, die den Einzug Jesus in Jerusalem zu einem symbolträchtigen Ereignis machten.
Die Händler im Tempel
»Vor dem Paschafest ging Jesus in den Tempel von Jerusalem, um zu beten. Doch was musste er nun sehen? Im Vorhof des Tempels ging es zu wie auf einem Markt. Als Jesus dieses Getümmel sah, wurde er sehr zornig. Voller Zorn stieß er ihre Tische um und jagte alle Händler aus dem Tempel hinaus.« (Annette Langen (Autorin), Martina Hoffmann (Illustratorin): Die Ostergeschichte. Verlag Herder, 2020.)
Die Tempelpriester waren erbost über die Tat von Jesus und beschlossen daraufhin, ihn bei den Römern anzuzeigen. Am Vorabend seiner Verhaftung hielt Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern das uns bekannte „Letzte Abendmahl“ ab, bei dem er mit seinen Jüngern Brot sowie Wein teilte und ihnen gleichzeitig erklärte, dass sie diese Gaben auch nach seinem Tod im Namen Jesu teilen sollen.
Dieser Tag, der heute als Gründonnerstag bezeichnet wird, bildet den Grundstein der kommenden österlichen drei Tage.
Die Kreuzigung
Nach der Gefangennahme von Jesus, die durch den Verrat seines Jüngers Judas möglich geworden war, forderte das von den Hohepriestern aufgestachelte Volk vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus die Kreuzigung. Am darauffolgenden Tag, dem Karfreitag, wurde Jesus am Kreuz hingerichtet. »Dann starb Jesus. Die Sonne ging unter. Die anderen begruben seinen Körper. Sie legten ihn in eine Höhle und schoben einen schweren Stein davor. Es wurde Nacht.« (Susanne Niemeyer (Autorin), Nina Hammerle (Illustratorin): Die Ostergeschichte. Verlag Herder, 2021.)
An diesem Tag, dem Tag der Stille, gedenken Christen dem Leiden und Sterben, mit dem Jesus freiwillig die Sünden der Welt auf sich nahm. In der Kirche wird daher ohne Orgel gesungen und selbst zum Gottesdienst läutet keine Glocke.
Die Auferstehung
»Als die Frauen zwei Tage später zum Grab kamen, stand der Eingang offen. Die Grabkammer war leer. Die Frauen waren sehr traurig. Was hatte das nur zu bedeuten? Da hörten sie plötzlich eine Stimme, die fragte: ›Warum weint ihr?‹ Es dauerte eine Weile, bis die Frauen erkannten, wer da zu ihnen sprach. Es war Jesus! Sie konnten es nicht fassen: Jesus lebt!« (Annette Langen (Autorin), Martina Hoffmann (Illustratorin): Die Ostergeschichte. Verlag Herder, 2020.)
Auch über 2.000 Jahre, nachdem Maria Magdalena Jesus vor dem leeren Grab erkannte und die freudige Botschaft den Jüngern verkündete, feiern die Christen am Ostersonntag noch die Auferstehung Jesu. Dieses Ereignis begründet den Glauben an ein Leben nach dem Tod, was Ostern zum höchsten Fest der Christen und zu einem zentralen Bestandteil der christlichen Kultur macht.
Der Ostermontag gilt als Fortsetzung des Ostersonntags. Er bezieht sich auf die beiden Emmaus-Jünger, die laut dem Neuen Testament auf ihrer Heimreise zunächst auf einen für sie scheinbar fremden Mann trafen, mit dem sie ihre Trauer über die Kreuzigung ihres Herrn teilten. Bislang hegten sie Zweifel an der Auferstehung, doch nachdem sie Jesus erkannten, verbreiteten auch die beiden Jünger die freudige Nachricht.
»Er geht mit ihnen und hört zu, was sie über Jesus und seinen Tod erzählen. Es ist Jesus selbst, der da mit ihnen geht, doch die Jünger erkennen ihn nicht. Aber sie hören ihm gerne zu. Er erklärt ihnen, dass alles geschehen ist, weil Gott es so wollte.« (Anselm Grün OSB (Autor), Giuliano Ferri (Illustrator): Die Ostergeschichte. Verlag Herder, 2022.)
Quellen:
- https://www.erzbistum-paderborn.de/themen-angebote/themenspecials/themenspecials-2021/osterspecial/die-ostergeschichte-fuer-kinder/
- https://www.ndr.de/ratgeber/Ostern-Die-Bedeutung-der-Feiertage,osterfeiertage2.html#:~:text=Ostersonntag%20und%20Ostermontag&text=Am%20Ostersonntag%20feiern%20Christen%20die,verk%C3%BCndete%2C%20dass%20Jesus%20auferstanden%20sei.
- https://www.vivat.de/magazin/jahreskreis/karwoche/was-ist-karfreitag/