Warum einen Elternbrief schreiben?
Ein Elternbrief schafft Transparenz und lässt Eltern am Kita-Alltag teilhaben. Deshalb sind Elternbriefe nicht nur ein notwendiges Übel, um Einwilligungserklärungen einzuholen oder die Eltern zum Kuchenbacken aufzufordern. Sie tragen auch zu einer gelungenen Erziehungspartnerschaft bei.
Vorteile des Elternbriefs:
- Termine, Regelungen oder Projekte werden klar und eindeutig kommuniziert
- komplexe Zusammenhänge können schriftlich sorgfältiger vermittelt werden
- alle, auch weniger engagierte Eltern werden angesprochen und erhalten einen Einblick in den Alltag ihrer Kinder
Aber: Flattert mehrmals im Monat ein 3-seitiger Elternbrief ins Haus, verringert sich die Bereitschaft, ihn genau zu lesen oder gar darauf zu reagieren. Alternativ eignet sich deshalb ein Infobrett oder ein regelmäßiger E-Mail-Newsletter für weniger dringliche und allgemeinere Themen.
Was muss in jedem Elternbrief stehen?
- Briefkopf, Logo, Datum
- allgemeine Anrede (Liebe Eltern!) oder persönliche Anrede (Liebe Familie Müller! Liebe Frau Müller, lieber Herr Müller!)
- wichtige Informationen, ausgehend von den W-Fragen: Was, wer, wann, wo, wie, warum?
- Zweck des Elternbriefs: Dient der Brief nur zur Kenntnisnahme oder wird eine Rückmeldung benötigt, und wenn ja, in welcher Form?
- persönliche Unterschrift und Kontaktmöglichkeit für Rückfragen
4 Augen sehen mehr als 2! Lassen Sie Ihren Entwurf deshalb von mindestens einem Kollegen oder einer Kollegin gegenlesen.
Einen Elternbrief richtig formulieren
Sie haben die letzten zwei Tage immer wieder an Ihrem Elternbrief gefeilt und Kolleginnen Korrektur lesen lassen. Endlich sind alle Fehler getilgt und die Informationen elegant verpackt. Aber werden alle Eltern den Elternbrief zweifellos verstehen? Elternbriefe im geschliffensten Deutsch machen zwar jeden Deutschlehrer glücklich, in erster Linie sollten Sie jedoch auf Einfachheit und Verständlichkeit achten. Das bedeutet:
- kurze Sätze, nicht zu viele Nebensätze
- einfache, nicht zu förmliche Sprache (sparsamer Umgang mit Fremdwörtern oder Fachsprache)
- angenehme Schriftgröße, kurze Absätze
- wichtige Fristen und Aufforderungen fett oder farbig markieren
- sich kurz fassen
Bei Familien, die nur wenig Deutsch sprechen, sollten Sie wichtige Elternbriefe übersetzen lassen. Um nicht diskriminierend zu wirken, empfiehlt es sich jedoch, auch die Original-Version beizulegen.
Das i-Tüpfelchen: Pep in den Elternbrief bringen
Sind alle wichtigen Informationen im Elternbrief untergebracht, haben Sie ihn verständlich formuliert und ist er auch nicht zu lang? Dann wird es Zeit, ein klein wenig Pep in den Elternbrief zu bringen.
Maßvoll eingesetzt können folgende Punkte den Brief persönlicher und lebendiger gestalten:
- mit einem passenden Zitat starten
- kurzer zum Thema passender Cartoon
- kleine Kindermund-Geschichte (mit Erlaubnis der Eltern oder anonymisiert)
- Foto des aktuellen Kita-Teams oder der neusten Bastelschätze
Bei einem praxisnahen Thema kann es auch reizvoll sein, den Elternbrief aus Sicht der Kinder zu formulieren. Denn wer könnte anschaulicher vom letzten Ausflug oder der Planung für das anstehende Faschingsfest erzählen?
Vorlagen nutzen
Der Kindergarten Waldbeere verschickt jeden Herbst pünktlich zur Krankheitswelle einen Elternbrief mit dem Hinweis, dass – zum Schutz der anderen Kinder und Fachkräfte – keine Kinder mit Bindehautentzündung, Grippe-Symptomen, Magen-Darm-Erkrankungen etc. die Einrichtung besuchen dürfen und sie bis zu ihrer Rückkehr vollständig genesen sein müssen.
Das Kindergartenjahr wiederholt sich – und damit auch die Anlässe für Elternbriefe. Archivieren Sie deshalb nicht nur alte Elternbriefe, sondern recherchieren oder erstellen Sie entsprechende Vorlagen. Auch wenn Sie diese je nach Anlass immer wieder etwas anpassen müssen, sparen Sie durch eine Vorlagensammlung wertvolle Zeit.