Eltern als Erziehungspartner
Eltern und pädagogische Fachkräfte tragen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass Kinder in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie sich bestmöglich entwickeln können. Eine echte und für alle gewinnbringende Partnerschaft zwischen Kita und Familie entsteht jedoch nur, wenn einige grundlegende Punkte beachtet werden:
- Eltern begleiten ihre Kinder bereits seit der Geburt: Sie sind Expert(inn)en für ihre Kinder und werden in ihren Ängsten, Sorgen und Ansichten ernst genommen
- beide Seiten nehmen Elterngespräche als offenen Austausch wahr und bleiben in Kontakt
- das Wohl des Kindes steht bei allen Gesprächen im Fokus
Sich kennenlernen
Das erste Kennenlernen setzt den Grundstein für die weitere Beziehung zwischen Kita und Eltern. Ist das Erstgespräch von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, fühlen sich die Eltern bestärkt, auch zukünftig mit ihren Fragen oder Bedenken auf Sie zuzukommen.
Folgende Tipps helfen für einen gelungenen Start:
- Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre, indem Sie ein ausreichend großes und störungsfreies Zeitfenster einplanen.
- Stellen Sie als Leitung – wenn möglich zusammen mit der Bezugserzieherin – Ihre Einrichtung vor: Erläutern Sie den Eltern die Werte, Regeln und Abläufe in Ihrer Kita und zeigen Sie ihnen die einzelnen Räume bei einem Rundgang. Eine vorbereitete Mappe mit Informationen gibt Eltern zusätzlich Sicherheit.
- Erkundigen Sie sich nach den Erwartungen oder Ängsten der Eltern und erfragen Sie alle wichtigen Informationen über das Kind, wie Allergien, Entwicklungsstand (z. B. Sauberkeitserziehung), aber auch Spielvorlieben, Essroutinen etc. Je mehr Informationen Sie sammeln, desto leichter gelingt die Eingewöhnung.
Zwischen Tür und Angel
Tür- und Angelgespräche ersetzen weder ein ausführliches Erstgespräch noch regelmäßige Entwicklungsgespräche. Bei wichtigen oder sensiblen Themen sollte deshalb immer ein Termin für ein persönliches Gespräch vereinbart werden. Trotzdem stärken auch wenige Sätze beim Bringen oder Abholen die Erziehungspartnerschaft.
Durch Tür- und Angelgespräche ...
- ... zeigen pädagogische Fachkräfte Präsenz und bleiben in Kontakt
- ... erhalten Erzieher/-innen wertvolle Einblicke in den Alltag des Kindes
- ... fühlen sich Familien bestärkt, da sie über entwicklungstypische Verhaltensmuster informiert und eigene Beobachtungen bestätigt werden
- ... kann ein weiterer Beratungs- oder Gesprächsbedarf aufgedeckt werden
Schwierige Gespräche meistern
Wenn Erzieher/-innen Bedenken ansprechen, stoßen sie bei Eltern schnell auf eine Abwehrhaltung. Wie können sensible Entwicklungsbeobachtungen so kommuniziert werden, dass sie ernst genommen werden und ein konstruktiver Austausch entsteht?
- Bereiten Sie sich vor: Tauschen Sie vor dem Gespräch im Team Ihre Beobachtungen aus und legen Sie fest, welche Ziele Sie mit dem Gespräch und für die weitere Entwicklung des Kindes anstreben. Die genaue Dokumentation von aussagekräftigen Situationen kann helfen, den Eltern Ihre Haltung zu veranschaulichen.
- Hören Sie aktiv zu: Statt Eltern um jeden Preis überzeugen zu wollen, sollten Sie immer wieder deren Beobachtungen und Sorgen erfragen. Betonen Sie, dass Sie gemeinsam mit ihnen auf der Seite des Kindes stehen und zusammen nach Lösungen suchen wollen.
- Bieten Sie Unterstützung an: Machen Sie deutlich, die Eltern im weiteren Verlauf zu begleiten, und vermitteln Sie bei Bedarf weitere Hilfsangebote.
Online-Kurs zum Thema
Die QiK Online-Akademie bietet einen Praxis-Kurs für pädagogische Fachkräfte in Kitas zum Thema "Entwicklungsgespräche erfolgreich meistern!" an. Die Kita-Fachkraft befasst sich mit den Erwartungen der Eltern und lernt wirkungsvolle Methoden zur Durchführung des professionellen Gespräches kennen.
Hier finden Sie alle Informationen zum Online-Seminar: https://bit.ly/35ExrPv