Grundlegende Funktionen von Kita-Räumen
Bei der Planung und Gestaltung von Bildungsräumen für Kinder unter drei Jahren sollte der Fokus auf einigen grundlegenden Funktionen liegen, die eine ganzheitliche Entwicklung fördern. Zum einen ist der Aufforderungscharakter des Raumes entscheidend: Er sollte den Kindern vielfältige Körpererfahrungen ermöglichen und sie zu Bewegung animieren. Indem der Raum unterschiedliche Sinne anspricht und die Kinder zur Erkundung einlädt, wirkt er spannend und fördert ihre Neugier.
Eine weitere zentrale Funktion ist die Autonomie. Ein gut gestalteter Raum ermöglicht es den unter Dreijährigen, diesen selbstständig zu entdecken und sich eigenständig darin zu bewegen. Dies stärkt das Vertrauen in die eigene Kompetenz und gibt den Kindern das Gefühl von Selbstbestimmung. Gleichzeitig spielt natürlich die Sicherheit eine wichtige Rolle. Der Raum sollte eine behagliche Atmosphäre ausstrahlen und ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit vermitteln. Die pädagogischen Fachkräfte fungieren dabei als sichere Basis, von der aus die Jüngsten ihre Umwelt erkunden können.
Auch Gemeinschaft wird durch eine durchdachte Raumgestaltung gefördert. Kindgerechte Räume bieten Platz für gemeinsame Spiele und weitere Interaktionen an, sodass die Kinder ihre sozialen Kompetenzen ausbauen und voneinander lernen können. Schließlich ist auch der Rückzug ein wesentlicher Aspekt. Insbesondere die jüngsten Kinder brauchen geschützte Orte, an denen sie Ruhe finden und sich von Eindrücken erholen können.
Ein Raumkonzept mit klaren Funktionsbereichen
Die Gestaltung von Kita-Räumen sollte von Anfang an darauf abzielen, eine klare Struktur mit überschaubaren Funktionsbereichen zu schaffen. Kinder unter drei Jahren profitieren häufig von kleinen, abgeschlossenen Einheiten, die ihnen Orientierung und Geborgenheit vermitteln. Der Gruppen- oder Nestraum dient dabei als sicherer Ausgangspunkt, der den Jüngsten Halt und Vertrautheit bietet. Eine Aufteilung in Funktionsbereiche erleichtert es den Kindern, den Zweck der einzelnen Bereiche zu verstehen und sich in den verschiedenen Angeboten zurechtzufinden. So sollten neben einem Rückzugs- und Kuschelbereich auch ausreichend Platz für Bewegung sowie Bereiche zum Vorlesen, Bauen, Essen, Malen und für Rollenspiele vorhanden sein.
Stehen neben dem Gruppenraum weitere Funktionsräume zur Verfügung, gehen die Jüngsten von dort aus auf Entdeckungstour. Je jünger die Kinder sind, desto mehr steht die Beziehung zur Bezugsfachkraft im Vordergrund. Häufig folgen sie dieser zunächst, bevor sie sich später je nach Interesse selbstständig für bestimmte Funktionsräume entscheiden.
Worauf es bei der Gestaltung der einzelnen Funktionsbereiche ankommt
Nicht nur der Gruppenraum bedarf einer sorgfältigen Planung – auch Bewegungsräume, Sanitäreinrichtungen, Ess- und Ruhezonen sowie Werkstatt, Außengelände und Garderobe sollten den Bedürfnissen der Kinder und Fachkräfte gerecht werden. Entscheidend hierfür sind die Auswahl geeigneter Materialien und Farben, eine angenehme Raumakustik, ein passendes Beleuchtungskonzept und funktionales Mobiliar.
Nützliche Tipps, weiterführende Hinweise und umfassende Informationen zur Raumgestaltung für die Jüngsten finden Sie in unserem Kleinstkinder-Themenheft „Raumgestaltung – Funktionsbereiche konzipieren“.