Ich-Bewusstein U3 Ein Meilenstein in der Entwicklung des kindlichen Selbstkonzepts ist das erwachende Selbstbewusstsein: Kleinkinder nehmen sich im Laufe ihres zweiten Lebensjahres zunehmend als eigenständige Personen wahr. Die Zeitschrift Kleinstkinder im Abo 8 Ausgaben pro Jahr Relevantes Fachwissen für den U3-Bereich Zahlreiche direkt anwendbare Praxisimpulse Informiert über aktuelle Ereignisse, die den Kita-Alltag beeinflussen Jetzt testen Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Quellen Kleinstkinder in Kita und Tagespflege, Ausgabe 5/2024 Kleinstkinder in Kita und Tagespflege, Ausgabe 5/2022 Gabriele Haug-Schnabel/Joachim Bensel: Grundlagen der Entwicklungspsychologie Worauf beruht das zunehmende Ich-Bewusstsein? Die Stabilisierung des Ich-Bewusstseins hängt wesentlich mit der motorischen und sprachlichen Entwicklung der Kinder zusammen: Wortschatz und Ausdrucksvermögen vervielfältigen sich zwischen dem 24. und 36. Lebensmonat. Somit können die Jüngsten ihre Wünsche und Bedürfnisse immer besser verbal artikulieren. Auch ihre motorische Entwicklung schreitet stetig voran, was in Verbindung mit dem wachsenden Sprachvermögen zu einer erheblichen Stärkung des Selbstbewusstseins führt. Gegen Ende des zweiten Lebensjahres erkennen sie sich zudem erstmals im Spiegel. Hatten sie bislang eher einen Spielpartner in ihrem Spiegelbild vermutet, so wissen sie jetzt: „Das bin ich!“ Aus entwicklungspsychologischer Sicht entdecken Kinder zu dieser Zeit nicht zuletzt das Prinzip der Selbstwirksamkeit: Sie lernen, aktiv Einfluss auf ihr eigenes Leben, aber auch auf ihre Umwelt auszuüben. Welche pädagogischen Herausforderungen bringt das erwachende Ich-Bewusstseins mit sich? Sobald sich Kleinkinder als eigenständige Personen wahrnehmen, wollen sie selbst gestalten, wirken und entscheiden – die sog. Autonomiephase beginnt. In dieser konfliktanfälligen Zeit kollidiert der Wille der Kinder häufig mit Regeln oder Strukturen, die ihnen ihre Umwelt vorgibt; oft genug stoßen die Mädchen und Jungen aber auch an ihre eigenen Grenzen. Frustration und heftige Gefühlsausbrüche sind meist die Folge, die es pädagogisch aufzufangen gilt. Das Ich-Bewusstsein von Kleinkindern geht einher mit einer ausgeprägten Ich-Bezogenheit. Dieser altersgerechte Egozentrismus macht es den Jüngsten noch nicht möglich, die Bedeutung sozialer Regeln und Werte wie Rücksichtnahme, Mitgefühl oder Verzicht zu erfassen. Sie müssen erst üben, sich durch einen Perspektivwechsel in andere Menschen hineinzuversetzen. Wie können Fachkräfte Kleinkinder bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes unterstützen? Ein positives Selbstbild ist entscheidend für die Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen. Wie die Jüngsten sich selbst wahrnehmen, lässt sich unterstützen durch ... positive Rückmeldung: Bestätigung, Lob und Ermutigung der Fachkräfte helfen den Kindern, ein starkes und positives Selbstbild zu entwickeln. geleitete Reflexion: Fachkräfte können mit den Kindern über zurückliegende Erfahrungen bzw. Entwicklungsschritte ins Gespräch kommen: „Wie hast du dich gefühlt, als du das getan hast?“ Unterstützung der Autonomie: Um Selbstwirksamkeit zu erfahren und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, brauchen Kleinkinder die Möglichkeit, selbstständig zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Neueste Artikel zum Thema 2024 Gratis 6/2024 S. 14-15 Beschwerdemanagement: "Ich zeige dir, was ich nicht will!" Von Jessica Ferber Plus 6/2024 S. 20-21 Stärkung des kindlichen Selbstbildes: Der Schatz in Dir Von Mareike Paic 2020 Plus 2/2020 S. 32 Raumideen zum Nachmachen: Unsere Lieblingsecken Von Anna Buchin