Experimentelles Spiel
Ob die Erkundung von Naturmaterialien und Alltagsgegenständen, das selbstgesteuerte Spiel mit Licht und Schatten oder die Erforschung von Texturen: Durch experimentelles Spiel erkunden und verstehen Kleinkinder auf altersgerechte Weise ihre materielle Umwelt. Die Spielform fördert darüber hinaus die ganzheitliche Entwicklung der Jüngsten, indem sie ihre Neugier weckt und die Sinne stimuliert.
Rollenspiel
Im Lauf der Entwicklung erproben Kinder ihre Fähigkeit zur Perspektivenübernahme, indem sie in immer wieder neue Rollen schlüpfen. Auch wenn dies bei unter Dreijährigen noch nicht so ausgeprägt ist wie bei älteren Mädchen und Jungen, lassen sich auch bei den Jüngsten erste Rollenwechsel beobachten, z. B. beim Spiel mit einer Puppe, in dem schon Zweijährige im Wechsel die Rolle der fütternden Mutter und die des zu fütternden Kindes einnehmen.
Kinder verarbeiten im Rollenspiel zudem meist Situationen, die sie beobachtet bzw. selbst erlebt haben. Das Rollenspiel kann somit bedeutsame Hinweise darauf geben, was die Jüngsten gerade besonders beschäftigt, z. B. ein zurückliegender Arztbesuch.
Es bietet sich an, schon Kleinkindern Spielmittel zur Verfügung zu stellen, die sich für erste Rollenspiele eignen, bspw. Verkleidungsmaterialien, Puppen, Stofftiere oder Echtzeug wie Küchenutensilien.
Die konkrete Ausgestaltung der Rollenspiele sollte außerdem frei und ungezwungen sein und nie mit einer Erwartungshaltung der pädagogischen Fachkräfte verknüpft werden.
Symbolspiel/ So-tun-als-ob-Spiel
Beim Symbolspiel ab dem zweiten Lebensjahr stehen Materialien und spezifische Handlungen mit diesen im Vordergrund: Die Kinder nutzen Dinge symbolhaft, um sog. So-tun-als-ob-Spiele zu erschaffen bzw. beobachtete Handlungen nachzuahmen.
Während die frühe Auseinandersetzung eines Kindes mit seiner Umwelt vor allem dadurch geprägt ist, ein Objekt zu erkennen, seine Funktion zu erschließen und es schließlich auch korrekt zu benennen, verändert sich im Symbolspiel seine Denkrichtung. Das Objekt an sich tritt in den Hintergrund, stattdessen wird ein vorgestelltes Objekt betont – ein Hinweis auf die fortschreitende kognitive Entwicklung des Kindes.
Im Alltag sieht das Kind ein Auto, zeigt darauf und benennt es: „Auto“. Im Symbolspiel dagegen sagt das Kind: „Auto“, nimmt einen Bauklotz und schiebt ihn mit passenden Lauten über den Fußboden. Die Zuordnung von „Gegenstand zu Wort“ kehrt sich hier um in „Wort zu Gegenstand“. Das Kind schreibt den Dingen neue Bedeutungen, Aufgaben und Eigenschaften zu.
Das Symbolspiel der Kinder wird zunehmen komplexer und geht schließlich über ins soziale Rollenspiel.
Kooperationsspiel
Insbesondere in der Kontinuität einer vertrauten Kita-Gruppe zeigen unter Dreijährige schon sehr früh kooperatives Verhalten im Spiel. Ab dem zweiten Lebensjahr entstehen zwischen den Kindern zunehmend soziale Interaktionen, wobei auch die Spielobjekte eine Rolle spielen. über die sie den sozialen Austausch initiieren. Dabei konzentrieren sich das gemeinsame Spiel bzw. die sozialen Interaktionen von Kleinkindern vor allem auf Zweierbeziehungen.
Bewegungsspiel
Durch Bewegungsspiele kommen Kinder in Kontakt miteinander und sie ermöglichen ihnen die Erfahrung von Geben und Nehmen, die Übernahme verschiedener sozialer Rollen und das Erlernen von Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer. Außerdem unterstützen Bewegungsspiele die Kinder beim Entdecken von Sprachregeln, bspw. wenn es um die Mehrzahlbildung, Wortstellung oder aktive und passive Verbformen geht.
Kniereiterspiel
Bei Kniereiterspielen sitzt das Kind (der Reiter) auf dem Schoß der pädagogischen Fachkraft. Diese bewegt die Beine rhythmisch auf und ab und ergänzt die Bewegung durch einen gleichzeitig gesprochenen Text, meist in Reimform. Die Verbindung von Reimen und Bewegung hilft Kleinkindern, ihren Körper immer besser kennenzulernen. Kniereiterspiele dienen zudem als sprachförderndes Element, denn das körperliche Erfahren eines Rhythmus fördert die spätere Fähigkeit, Silben zu trennen sowie die sprachliche Merkfähigkeit. Vor allem aber fördern Kniereiterspiele auf besondere Weise die Beziehung zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft.