KariespräventionZähne von Anfang an schützen

Wie lassen sich in den ersten drei Lebensjahren die Weichen für nachhaltig gesunde Zähne stellen? Standardisierte Handlungsempfehlungen klären auf.

Zähne von Anfang an schützen
© Guido Mieth - GettyImages

Experten der Kinder-, Jugend- und Zahnmedizin sowie weiterer Fachgebiete haben 2021 erstmals gemeinsame Empfehlungen für die Kariesprophylaxe bei Kleinkindern formuliert. Ob in der Familie oder Kita: Im Zentrum der Maßnahmen stehen eine gesunde Ernährung, Fluoride und das tägliche Zähneputzen. Vor allem Fluorid spielt eine Schlüsselrolle in der frühen Kariesprävention. Dosierung und Art der Anwendung richten sich dabei nach dem Alter des Kindes. Bei der Abgabe ist jedoch große Sorgfalt geboten: Durch eine Überdosierung von Fluorid kann es zu einer sog. Dentalfluorose kommen, welche die Produktion des schützenden Zahnschmelzes stört. Säuglinge und Kleinkinder haben hier ein erhöhtes Risiko, da sie Zahnpasta oft noch verschlucken. Um eine zu hohe Fluoridzufuhr zu vermeiden, ist es wichtig, Zahnpasta (1.000 ppm Fluorid) in der richtigen Menge auf den Bürstenkopf aufzutragen: ab Zahndurchbruch bis 24  Monate in Reiskorngröße, ab dem dritten Lebensjahr in Erbsengröße. Im Alter zwischen sechs und zehn Monaten brechen bei den meisten Säuglingen die Milchzähne durch. Ab diesem Zeitpunkt sollten sie spielerisch an das Zähneputzen herangeführt werden. Babys erkunden Gegenstände mit dem Mund und machen sich auf diese Weise mit ihnen vertraut. Dieses Verhalten ist in der Mitte des ersten Lebensjahres besonders stark ausgeprägt und bietet den erwachsenen Bezugspersonen unterstützende Anlässe, um die Jüngsten an das Zähneputzen heranzuführen. Grundsätzlich gilt: Die Zähne von Säuglingen und Kleinkindern werden stets behutsam und nicht gegen deren Widerstand gereinigt. Um Karies vorzubeugen, ist auch eine Reduktion zuckerhaltiger Lebensmittel auf max. fünf Prozent der täglichen Energiezufuhr empfehlenswert. Werden diese sparsam verzehrt und zusätzlich essensfreie Zeiten eingehalten, kann der Speichel für eine rasche Entfernung des Zuckers aus der Mundhöhle sorgen. Durch intensives Zerkauen der Lebensmittel wird zudem der zahnschützende Speichelfluss stimuliert. Deshalb bieten sich auch für Kleinkinder Lebensmittel wie Vollkornbrot, Vollkornflocken oder Rohkost an, die sie zum Kauen animieren.
Die Zusammenführung der Empfehlungen aller relevanten Fachbereiche ist eine Initiative des Netzwerks Gesund ins Leben, das dem Bundeszentrum für Ernährung angehört. Weiterführende Informationen auf:
www.gesund-ins-leben.de

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