Die Sinnfrage ist nie endgültig geklärt. Wir sind unterwegs auf dem Boot unseres Lebens. Immer, wenn wir aufgrund von Stress und Ängsten im Alltag die Orientierung verlieren, also den Kontakt zu unseren Bedürfnissen, gilt es, den eigenen Kompass neu auszurichten. Denn Sinn gibt uns eine Richtung.
Was bedeutet Lebenssinn?
Religionen und Weisheitslehren haben viele Erklärungen dafür. Sie dienen als Richtschnur und als Anregung. Denn den Sinn des Lebens gibt es nicht. Zumindest nicht einen, der für alle gilt und von allen akzeptiert wird. Sinn ist etwas Persönliches. Manche nennen ihn Berufung, Interesse, Leidenschaft für etwas, Dankbarkeit und Lebensfreude. Sinn ist also nicht exakt definierbar. Und Sinn kann sich je nach Lebensphase immer wieder ändern.
Lebenssinn finden – wie und warum?
Den eigenen Lebenssinn findet man nicht allein durch Lesen, Informationen sammeln und Grübeln. Er ist eine Mischung aus Überlegungen und aus dem Bauchgefühl. Dem Gefühl der Stimmigkeit, dem vagen „da zieht es mich hin“. Nicht immer kann man das, was in einem vorgeht, in Worte fassen. Das liegt daran, dass unser Unterbewusstsein nur über Körpersignale kommuniziert – wie freudiges Herzklopfen oder ein Kloß im Hals.
Wer einen Lebenssinn spürt, übersteht Krisen. Die Sinnhaftigkeit ist ein wesentlicher Faktor für Resilienz. Der Logopäde Victor Frankl ist ein Beispiel dafür, wie Sinn einen durch lebensbedrohliche Situationen tragen kann. Damit ist nicht gemeint, dass man die Situation oder das Leid an sich als sinnhaft empfindet. Sondern so etwas wie ein Grundgefühl, dass das eigene Leben Sinn ergibt und wichtig ist.
Was tun, wenn man seinen Lebenssinn verliert?
Sinn ist nicht in Stein gemeißelt. Ein Schicksalsschlag, eine Trennung, eine Krankheit oder eine große Veränderung kann uns aus der Bahn werfen. Das sind Phasen, die wir als besonders schmerzhaft und mühsam erleben. Weil wir eine Zeitlang im Meer des Lebens treiben ohne die Aussicht, wieder Land zu gewinnen. Wer auf Dauer keinen Lebensantrieb spürt und einsam ist, sollte sich professionelle Unterstützung suchen. So eine kann uns unterstützen wie ein Schiffslotse, der sich besonders gut in schwierigen Gewässern auskennt und eine Zeit mit an Bord kommt, bis wir wieder selbst steuern können.
Doch bis zur großen Krise muss es gar nicht kommen, wenn man von Zeit zu Zeit ganz ehrlich innerlich Inventur macht. Und die eigenen Gefühle von Traurigkeit oder Wut ernst nimmt und zulässt. Denn sie dienen der inneren Reinigung und ermöglichen einem, später wieder klarer zu sehen und zu merken: schlechte Gefühle kommen und gehen wie Gezeiten – ich behalte das Steuer in der Hand.
Lebenssinn durch die eigene Lebensaufgabe
Wer sich auf die Spuren seiner eigenen Begabungen und Interessen begibt, lebt im Einklang mit sich selbst. Auch das ist ein Prozess. Manche Menschen wissen schon als Kind, was sie werden wollen, andere probieren sich aus. Der Weg ist das Ziel und erfordert Geduld mit sich selbst. Gerade, wenn wir mit dem Gedanken überfordert sind, dass in unserer heutigen Zeit fast alles möglich sei. Eine Frage, die uns immer weiter bringt, ist: „Welcher Mensch möchte ich sein? Welchen Beitrag möchte ich auf dieser Welt leisten?“ Ein wesentlicher Faktor für Sinnhaftigkeit ist die Gemeinschaft. In der Freundschaft und in Verbundenheit mit unseren Mitmenschen erleben wir den größten Lebenssinn.
Lebenssinn Sprüche
Jeder von uns ist einzigartig. Diese Einzigartigkeit zu erkennen und selbstbewusst zu leben, ist ein Schlüssel zum Lebensglück.
„Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben“, so Alexis Carrel, Chirurg.
Martin Luther sagte: „Woran du nun dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott."
Und schon Platon wusste: „Es gibt einen Platz, den du füllen musst, den niemand sonst füllen kann und es gibt etwas für dich zu tun, das niemand sonst tun kann.“
Also brechen Sie auf, setzen Sie Ihre Segel und machen sich auf ins Abenteuer Ihres Lebens!