Die heilsame Wirksamkeit der Meditation ist inzwischen auch wissenschaftlich untersucht und gezeigt worden. Unser Gehirn verändert sich, wenn wir unseren Geist schulen. Doch es ist auch Beweis genug, dass Millionen von Menschen regelmäßig das Bedürfnis nach dieser inneren Reise zu sich selbst haben.
Meditation Basisübung
Meditieren bedeutet nicht, den Geist abzuschalten und an nichts zu denken. Nein, es geht darum, die eigenen Gefühle zu beobachten und zu spüren, um sie dann wieder loszulassen. Der Arzt Harald Banzhaf und der Psychologe Stefan Schmidt beleuchten in ihrem Buch Meditieren heilt dieses Phänomen von allen Seiten. Nun kann man viel zu dem Thema lesen, wichtig ist jedoch das Praktizieren. Deshalb möchten wir Ihnen gleich Ihre erste Meditationsübung vorstellen.
- Suchen Sie einen Ort oder Raum auf, an dem Sie ungestört sind und sich sicher fühlen können.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie in den geplanten 5, 10 oder 15 Minuten nicht durch äußere Reize gestört werden.
- Lassen Sie die äußere Welt ganz bewusst zurück und seien Sie versichert, dass diese später auch noch da sein wird und Sie nichts versäumt haben werden.
- Nehmen Sie jetzt eine Haltung im Sitzen oder Liegen ein, in der Sie sich wohl fühlen. Wenn Sie liegen, achten Sie auf eine entspannte Körperhaltung auf einer nicht zu weichen Unterlage. Wenn Sie sitzen, dann wählen Sie eine aufrechte Körperhaltung, die zugleich Würde und Bequemlichkeit ausstrahlt.
- Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun auf ein von Ihnen zuvor gewähltes Objekt. Dies kann der eigene Atem, Ihr Körper, ein Bild oder eine Kerze, ein Mantra oder etwas ganz Anderes sein.
- Verweilen Sie während der festgelegten Zeit bei sich und Ihrem gewählten Fokus, ohne etwas zu erwarten oder erreichen zu wollen.
- Wenn Sie gedanklich abschweifen, dann kehren Sie ganz sanft aber bestimmt zu Ihrem Fokus zurück. Immer und immer wieder.
- Vermeiden Sie Bewertungen oder Urteile jedweder Art.
- Seien Sie wohlwollend und nachsichtig mit sich selbst und gehen Sie leicht und spielerisch vor.
- Kehren Sie nach einer gewissen Zeit in den Raum, an den Ort und die Tageszeit der äußeren Welt zurück.
Atemübung: Den eigenen Atem kennenlernen
Diese Übung können Sie abwandeln und anreichern, wie es für Ihren Alltag gut passt. Ein wesentlicher Bestandteil der Meditation ist der Atem. Auf ihn zu achten, führt Sie am schnellsten zu sich selbst. Dies kann beruhigend wirken bei stressigen Situationen. Harald Banzhaf und Stefan Schmidt empfehlen dazu folgende Meditationsübung:
- Setzen oder legen Sie sich an einen Ort, wo Sie ungestört sind und zur Ruhe kommen können.
- Nehmen Sie nach einer kurzen Sammlung Kontakt zu Ihrem eigenen Atem auf. Werden Sie sich gewahr, dass Sie atmen.
- Lassen Sie den Atem so sein, wie er es in diesem Moment ist. Verändern Sie ihn nicht und kontrollieren Sie ihn nicht. Wie auch immer er ist, es ist in Ordnung.
- Begleiten Sie ihn einfach während der gesamten Länge seiner Ausatmung und seiner Einatmung. Vielleicht werden Sie sich auch der kleinen Pause dazwischen bewusst.
- Und wenn die Gedanken abschweifen, dann kehren Sie ganz sanft, aber bestimmt wieder zurück zu Ihrem eigenen Atem.
Führen Sie diese Übung für 3–5 Minuten, auch mehrmals täglich, durch. Wenn Sie mögen, dann bedanken Sie sich bei Ihrem eigenen Atmen dafür, dass er Ihnen in jedem Augenblick den lebenswichtigen Sauerstoff spendet, und das auch noch gratis.