Leider gibt es keine Garantie auf Entscheidungen. Das Wesen von Entscheidungen liegt in der Unberechenbarkeit. Man weiß erst hinterher, ob sie richtig waren. Deshalb braucht es etwas Mut, sich für etwas oder gegen etwas zu entscheiden.
Richtig entscheiden
Viele Menschen treffen vor lauter Angst, sich falsch zu entscheiden, gar keine Entscheidungen. Sie verharren in ihren alten Mustern, denn die sind vertraut. Da kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass die meisten Entscheidungen unser Leben nicht komplett auf den Kopf stellen. Ein paar Schuhe in der falschen Größe sind keine Katastrophe, auch, wenn wir uns darüber ärgern. Statt uns jedoch über unseren Ärger zu ärgern, ist es wichtig, den Teufelskreis zu unterbrechen. Liebevoll zu sein mit uns selbst. Unsere Wut und Enttäuschung wahrzunehmen und zu sagen: „Das konnte ich davor nicht wissen.“ Wer so mit sich umgeht, wird lockerer. Und in diesem Zustand wiederum trifft man bessere Entscheidungen.
Auf die innere Stimme hören
Viele Menschen, die sich falsch entschieden haben, sagen im Nachhinein: „Hätte ich doch auf mein Bauchgefühl gehört. Es hat mich gewarnt.“ Unsere innere Stimme oder unser Bauchgefühl äußert sich nicht nur im Bauch, sondern im ganzen Körper. Wir entscheiden uns positiv mit freudigem Herzklopfen oder tiefem Atem. Ein Kloß im Hals oder ein Druck im Kopf signalisiert uns: Pass auf! Es ist die Balance, die eine gute Entscheidung ausmacht. Sie berücksichtigt rationale Argumente und bezieht das Körpergefühle mit ein.
Lebensentscheidungen
Unser Lebensweg besteht aus Weggabelungen. Wir entscheiden, welchen Weg wir nehmen. Und auch da gibt es keine Sicherheit. Rückwirkend betrachtet, machen Umwege manchmal Sinn. Wir entscheiden jeweils aus dem Moment heraus, mit dem emotionalen Päckchen, das wir gerade tragen. Es ist wichtig, diesen Fakt im Nachhinein anzuerkennen und hinter der eigenen Entscheidung zu stehen, auch, wenn wir hinterher klüger sind. Denn ob Umweg oder nicht: Unser Weg ist unser Ziel.
Wie vorgehen bei Entscheidungsschwierigkeiten?
Manchmal kommen wir nicht voran. Wir schieben Entscheidungen vor uns her. Vor allem, wenn wir sehr gestresst sind. Dann schalten Körper und Kopf auf „Notversorgung“ und verweigern ihre Dienste. Vielleicht ist die Entscheidung schwierig? Dies ist meistens der Fall, wenn ich mich zwischen „Pest“ und „Cholera“ entscheiden muss, also keine der beiden Lösungen wirklich mag. Oder, wenn beide Entscheidungsmöglichkeiten gleich attraktiv erscheinen.
Schwere Entscheidungen treffen
Was also tun, wenn es im Kopf eine Patt-Situation gibt? Dann gehen Sie folgende Fragen durch:
- Muss ich mich sofort entscheiden oder habe ich noch Zeit?
- Wenn Sie Zeit haben: eine Entscheidungspause einlegen. Dem Kopf frei geben.
- „Grübelzeit“ festlegen. Nur 20 Minuten pro Tag, am besten an einem festen Platz. Dann aufstehen und etwas anderes machen, sich bewegen, Musik hören.
- Wenn keine der Entscheidungsmöglichkeiten attraktiv ist: gibt es eine dritte Lösung oder eine Kombination? Nicht immer muss es ODER sein, manchmal geht auch ein UND.
- Den Blick aufs große Ganze richten: Was für ein Mensch möchte ich sein? Welche Werte und Träume möchte ich leben?
Andere bei Entscheidungen um Rat fragen
Wir kennen unsere Freunde so gut, dass wir bereits ihre Meinung zu gewissen Themen kennen. Anders ist es bei Fremden. Probieren Sie folgende Übung aus. Fragen Sie sich: Was würde
- der Tagesschausprecher
- mein Frisör
- mein Hund
- Pippi Langstrumpf
- mein Sohn
- mein Lieblingsfußballer
- ich mit 90 Jahren
mir raten? Vielleicht kommen Sie so auf neue Ideen. Und vielleicht müssen Sie lachen. Lachen befreit – und macht locker. Die beste Voraussetzung für gute Entscheidungen.