Macht Geld glücklich?

„Wenn ich viel Geld hätte, wäre ich endlich rundum glücklich!“ So denken viele von uns. Aber stimmt das wirklich?

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„Genug zu haben ist Glück; mehr als genug zu haben, ist Unglück. Das gilt von allen Dingen, aber besonders vom Geld.“ Lao Zi (Laotse)© Pixabay

Wer ständig Geldsorgen hat oder kurz vor dem Ruin steht, der empfindet die Frage, ob Geld glücklich macht, als sarkastisch. Ausreichend Geld zum Leben zu haben, ist ein menschliches Grundbedürfnis und schafft Zufriedenheit. 

Geld macht kurzfristig glücklich. Das weiß jeder, der sich über eine Lohnerhöhung freut. Spätestens nach dem dritten Monat ist sie zur Selbstverständlichkeit geworden. Wer also auf der Suche nach Motivation ist, sollte zuerst schauen, wo seine Stärken liegen und was ihm Spaß macht. Menschen, die Begeisterung und Authentizität ausstrahlen, sind oft erfolgreich, in dem, was sie tun und ziehen andere Menschen an. Sie können darauf vertrauen, dass sie genug Geld verdienen werden, mit dem, was sie zu bieten haben.

Glücksfaktor Geld?

Doch sind reiche Menschen glücklicher als nicht so reiche? Diverse Studien haben gezeigt: viel Geld zu haben, federt eher die negativen Gefühle ab, fördert aber nicht die Positiven. Am glücklichsten macht es, wenn man sich mit seinem Geld Erlebnisse wie Aktivitäten mit anderen, Reisen oder Ausflüge finanziert. Dies sind bleibende Erinnerungen, die den eigenen Lebensweg bereichern.

Geldgier macht unglücklich

Eine besondere Form der „Glückssuche“ ist die Gier nach Geld. Dahinter können Machtbestrebungen, ein Minderwertigkeitsgefühl oder eine innere Leere stehen. Sie ist zu einem Symptom unserer Zeit geworden, wie Friedrich Schorlemmer in seinem Buch Die Gier und das Glück beschreibt:

„Eine Gesellschaft voller Egoisten, getrieben von der Suche nach Mehr, kann nicht überleben. Gier will haben. Glück will sein. Leben braucht Sinn. Wo wir der Gier verfallen, verhindern wir den Sinn.“

Schulfach Glück vermittelt neue Werte

Finanziellen und beruflichen Erfolg als Lebensziel? Ernst Fritz-Schubert, Oberstudienrat und Leiter des Ernst Fritz-Schubert-Instituts in Heidelberg, steuert mit seinem Schulfach Glück gegen diese einseitige Denkweise. Seine These: Glück kann man lernen. Auf dem Stundenplan seiner Schüler steht:

  • Lebenskompetenz
  • Kreativität entwickeln beim Lösen von Aufgaben
  • Verantwortung übernehmen
  • Andere Menschen für sich gewinnen
  • Konflikte lösen
  • Interessen und Begabungen entdecken und entfalten
  • Gesundheitsbewusstsein entwickeln

Diese Schlüsselqualifikationen sind mit Geld nicht aufzuwiegen.

Der Weg zum Glück

„Wo bitte geht´s zum Glück? Nach dem Weg fragen viele. Die Wegweiser sind zahlreich. Nur: Die Ausschilderungen zeigen in ganz verschiedene Richtungen“, weiß Autorin Karin Lichtenauer. Wer Unbehagen spürt mit dem Weg, den die meisten Menschen aus seinem Umfeld einschlagen, dem macht der Dalai Lama Mut, stetig den eigenen Weg zu gehen: „Nichts geht von heute auf morgen, aber heute ist der Tag, an dem der Anfang deines Glücks aufscheint.“

Viele Künstler folgen dem Weg ihrer Bestimmung. Sie fragen nicht, ob das, was sie erschaffen, sie berühmt und reich macht. Sie handeln aus innerer Motivation. So meint der Sänger Bob Dylan: „Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt.“

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