Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Liebe Leserinnen und Leser,
wie mag es wohl den Frauen ergangen sein, die am Ostermorgen sich zu Jesu Grab aufmachten? Was haben sie erwartet, gewünscht, gehofft? Haben sie an den großen, schweren Stein gedacht, der das Grab abriegelte? Wollten sie diesen mit gemeinsamer Kraft wegrollen?
Verschlossen das Grab, verschlossen mit einem großen Stein! Eingeschlossen das Leben, verdunkelt die Hoffnung. Ein Grab wie viele Gräber!
Der Morgen ist noch jung, die Sonne geht gerade erst auf. Die Frauen gebeugt unter der Last der Trauer auf dem Weg, den Blick gesenkt. Sie wechseln kein Wort, sie wissen um ihr Vorhaben, sie stehen vor dem Stein. Sie heben ihren Blick, sehen ihrem vermeintlichen Problem – dem Stein – ins Auge und bemerken, dass es gar nicht existiert.
Einen Moment sind sie wie erstarrt. Und dann ist ihnen wohl buchstäblich ein Stein vom Herzen gefallen. Hautnah, am eigenen Leib erleben sie Auferstehung. Christus ist auferstanden – das sehen sie nicht nur, sie spüren es auch an sich selber.
„Sie gingen in das Grab hinein und sahen einen Engel auf der rechten Seite sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie fürchteten sich. Er aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht. Ihr sucht Jesus von Nazareth. Er ist auferstanden. Er ist nicht hier!“
Auferstehung geschieht unmittelbar am Grab. Nicht zu Hause, nicht im Tempel, nicht irgendwo als Sensation oder vor auserwählten Leuten.
Wünschen wir uns nicht auch diese Erfahrung? Ein Stein fällt von unserem Herzen, von unserer Seele ... Wir können aufstehen, weil uns eine schwere Last abgenommen ist. Wir sind eingeladen dazu – immer wieder und zu Ostern ganz besonders – aufzuerstehen aus unserer Trägheit, aus unserer Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit, aus unseren Gewohnheiten und aus unserer Orientierungslosigkeit. Weil Jesus auferstanden ist, ist der Stein ins Rollen gekommen, der Weg frei gemacht. Lassen wir uns anstecken von Maria von Magdala und Maria und Salome, den drei Frauen, die losgingen im Dunkeln, bevor der Weg deutlich erkennbar war. Die weitergingen, obwohl ihr Ziel unerreichbar, ihr Problem unlösbar schien. Lassen wir uns anstecken von den Frauen, die nicht blindlings vor sich hinliefen, sondern sich Gedanken machten – ohne stark und sicher sein zu müssen. Lassen wir uns anstecken von den Frauen, die wie auch wir so oft vergessen hatten, dass Gott noch ganz andere Möglichkeiten hat, als wir uns vorstellen können, und die trotzdem dem Impuls der Hoffnung folgen, am Ostermorgen zum Grab Jesus gehen und dort die Auferstehung erleben. Gefüllt und erfüllt mit dieser Zuversicht und Hoffnung können wir dann diese befreiende und Leben-spendende Botschaft weitertragen – im Wort und im Tun! Dazu gehört auch immer, dass wir – im Sinne Jesu – die nicht vergessen, die unsere Hilfe und unsere Begleitung brauchen.
In unseren In- und Auslandsprojekten versuchen wir mit unseren wahrlich bescheidenen Mitteln, die eine oder andere Osterfreude zu machen; zum Leben zu helfen, Leben zu stützen und zu begleiten. Da kann auch eine kleine Summe großer Gewinn sein und neue Hoffnung schenken. Hier unser Spendenkonto:
AK LEBENSSPUREN/Regine Kuntz-Veit DE20 6145 0050 1000 2686 69 BIC: OASPDE6AXXX
Ein herzliches DANKESCHÖN und einen österlichen Gruß aus der Redaktion und dem ganzen LEBENSSPUREN-Team.
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