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Lebensspuren 1/2020

Heft 1/2020Januar

Inhalt

Die Jahreslosung für 2020 stellt das Glaubensdilemma vieler Christen in den Mittelpunkt.

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24)

Glaube und Unglaube stecken in uns und ringen miteinander. Mal überwiegt der Glaube, dann werden wieder die Zweifel stärker. Um die Glaubensseite zu stärken, brauchen wir Mütter, Väter, Großeltern, Lebensbegleiter… die uns Glauben, Texte, Lieder, Gebete … hinterlassen haben und neu hinterlassen. Gebete, in denen wir uns bergen können, wo wir mit Texten etwas sagen können zu unserem eigenen Herzen, in dem vielleicht der Zweifel nagt. Das öffnet aber gleichzeitig den Blick für neue Lebensmöglichkeiten, für mich selber und andere! Aber auch für meine Grenze und für die der anderen. Das macht gelassener und mutiger. Ich verliere meine Angst, mein Gesicht zu verlieren; ich gewinne Mut, mich aufzumachen und um der Versöhnung willen etwas zu riskieren. Das haben wir auch in den Glaubens-Texten unseres LEBENSSPUREN-Kalenders versucht darzustellen und umzusetzen.

Ich will Mut machen zu diesem Glauben mit einem Wort von Helmut Gollwitzer:

„Nicht mehr glauben an unsere Unmöglichkeiten, sondern nur noch glauben an seine Möglichkeit! Nicht mehr sagen:
Ich kann doch nicht beten,
glauben, lieben, sondern:
Mit dir und durch dich kann ich es.
Und darum aufstehen und schlafen gehen, leben und sterben mit der Bitte:
Tu, was du versprochen hast!
Komm und hilf meiner Schwachheit auf.
Auf dein Versprechen will ich heute neu anfangen,
zu beten, zu glauben, zu lieben und zu hoffen.“

Das neue LEBENSSPUREN-Jahr wird uns Monat für Monat mit Liedgedanken in einer Serie begleiten, die Sie auch für Ihre Gruppen und Kreise nutzen können. Dann gibt es „Abendgeschichten“ – zum Lesen und Vorlesen von Hannelore Walter, die damit ihren Enkelkindern im fernen Australien eine Verbindung zur Heimat in Deutschland und zu Oma und Opa geschaffen hat. Eine Situation, von der ich weiß, dass sie viele unserer Leserinnen und Leser ebenso kennen und erleben.

Hans-Michael Uhl wird mit seinen Gedanken zu „Zu guter Letzt“ Anstöße zum Nachdenken geben, die unseren Glauben und unsere Zweifel immer wieder neu herausfordern und neue Impulse geben.

Wie immer werden wir am Kirchenjahr entlanggehen, Fest- und Feiertage aufgreifen, eingeführte ökumenische Zeiten – wie die Fastenzeit „Sieben Wochen ohne“, den Weltgebetstag und andere „Festlichkeiten“ in unseren LEBENSSPUREN bedenken und immer wieder auch Ihre kleinen und großen Geschichten, Erlebnisse, Beobachtungen, Beschreibungen aufnehmen und abdrucken, damit die Vielfalt der Stimmen, die unser Blatt ausmacht, weiterhin gewährt ist.

So freue ich mich auch über alle neuen Zuschriften, auch wenn ich nicht gleich und sofort eine Zusage für eine Veröffentlichung und einen genauen Termin geben kann. Ganz, ganz wenig eignet sich nicht und kommt in den Papierkorb. Manches müssen wir sprachlich ein wenig glätten, damit es einen Platz in unserer kleinen, feinen Zeitschrift findet. Wir alle sind die große LEBENSSPUREN-Familie, die 2022 das 110-jährige Jubiläum feiern will. Helfen Sie alle mit, dass dies wahr werden kann und darf. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Anfang für dieses neue Jahr 2020, viele gute Begegnungen, Erlebnisse, viele wertvolle Zeiten, die in unserer Erinnerung Platz finden.