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Heft 12/2020Dezember

Inhalt

Wenn Sie Weihnachten in drei Wörtern ausdrücken sollten – was würde Ihnen einfallen? Vielleicht: Geschenke, Gefühle, Geborgenheit? Oder: Lichter, Lametta und Leckereien? – Für mich gibt es drei Wörtern, die über Weihnachten stehen und von da bis heute prägen und gelten. Es sind die Engelworte: „Fürchtet euch nicht!“ In diese drei Worte konzentriert sich alle Weihnachtsbotschaft: „Fürchte dich nicht, fürchtet euch nicht!“

Das sagt sich leicht, werden Sie jetzt vielleicht denken. Unsere aktuelle Zeit ist alles andere als weihnachtlich: Die Corona-Pandemie zwingt uns immer noch und auch immer wieder neu zu gravierenden Einschnitten und Veränderungen. Viele haben vielleicht noch vor Weihnachten die Kündigung auf dem Tisch. Einzelne, aber auch Firmen, Geschäftsleute, Hotels, Gaststätten und viele andere mehr wissen nicht mehr, wie es weitergehen kann, oder müssen gleich aufgeben. Da klingt es fast wie Hohn, dieses „Fürchte dich nicht!“. Und klar, es macht die Angst und Sorge – wie wird alles weitergehen – fast noch größer, weil ich mich an dem „banalen Satz“ ärgere. „Fürchte dich nicht, habe keine Angst“ – nun, Angst macht nichts besser, sie lähmt, macht eng, macht hilflos. Angst gibt ein Gefühl von Ausgeliefert-Sein, allein-Sein. Ich weiß, das ist immer leichter gesagt und geschrieben als getan, sich nicht zu fürchten, keine Angst zu haben … das einfach umzusetzen. Oft ist es da leichter, an einfache Antworten zu glauben. Aber wirkliche Lösungen bieten das Schwarz-weiß-Denken oder Schuldzuweisungen an andere oder Strukturen und Verhältnisse auch nicht an.

Ich bleibe dabei; die drei Worte der Weihnacht können helfen. Ist zwar eine kurze Antwort, dieses „Fürchte dich nicht!“, hat aber eine lange Geschichte in der Menschheit. Schon seit Jahrtausenden vertrauen Menschen darauf. Und sie finden dort Halt und Zuversicht.

Johannes Jourdan drückt das so aus:
Gott kommt zu uns.
Wir müssen nicht mehr zweifelnd
nach ihm fragen.
Gott kommt zu uns,
um seine Gnade allen anzusagen.
Gott kommt zu uns
und lässt uns wieder hoffen.
Sein großes Herz ist für uns alle offen.
Gott kommt zu uns.

Das, was er zusagt, hat im wahrsten Sinn des Wortes Hand und Fuß. Das hilft mir auch, wenn es trotz all der Lichterketten ganz dunkel wird in meinem Leben. Denn ich kann mich darauf verlassen, dass ich keinen meiner Wege allein gehe, dass Gott einer von uns ist, da ist – was auch kommen mag. „Fürchtet euch nicht!“ – dann wird Weihnachten wahr.

Mit einem Weihnachtssegen wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Christfest und einen guten Übergang in das Jahr 2021:
Gott lasse dich ein gesegnetes Weihnachtsfest erleben.
Er schenke dir die nötige Ruhe, damit du dich auf Weihnachten und die Frohe Botschaft einlassen kannst.
Er bereite dir den Raum, den du brauchst und in dem du so sein kannst, wie du bist. Gott schenke dir die Fähigkeit zum Staunen über das Wunder der Geburt im Stall von Bethlehem. Er gebe dir Entschlossenheit, Phantasie und Mut, damit du auch anderen Weihnachten bereiten kannst.
Er bleibe bei dir mit dem Licht der Heiligen Nacht, wenn dunkle Tage kommen.
Gott segne dich und schenke dir seinen Frieden!