Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Der Monat Mai bietet neben der Vielfalt der Blüten und der Fülle der Schönheiten der Schöpfung auch eine Fülle an Fest- und an Feiertagen; nicht zuletzt den nun sicher ganz anderen 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. „schaut hin”: So lautet das Leitwort dieses Ökumenischen Kirchentages 2021.
„‚schaut hin‘ ist ein Appell – an uns alle”, sagte die Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg. „Schauen ist mehr als sehen. Schauen nimmt wahr und geht nicht vorbei. Schauen bleibt stehen und übernimmt Verantwortung. Aktiv Verantwortung zu übernehmen ist unser Auftrag als Christinnen und Christen.”
Verantwortung zu übernehmen – das ist auch das Anliegen des Muttertags, der gerade in diesen veränderten Homeoffice und Homeschooling- Zeiten sicher neu gesehen und definiert werden sollte. Es geht eben nicht um Blumensträuße und Pralinen; es geht um gerechte Aufteilung von Arbeit – auch der häuslichen Arbeit –, um gerechte Löhne und Chancen und um Wertschätzung und Unterstützung.
Verantwortung übernehmen, hinschauen, das meint auch die Botschaft des Himmelfahrtstages, der leider gemeinhin als völlig verkannter „Vatertag“ „gefeiert“ wird. Der Auftrag dieses Tages – „Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngerinnen und Jüngern alle Völker …!“ (Matth. 28,19 ff.) Diese Aufforderung meint auch: „Schaut hin, seht und nehmt wahr, wo ihr als Christenmenschen in der Gesellschaft, der Welt, gebraucht werdet.
Auch am 1. Mai, dem traditionellen „Tag der Arbeit“, heißt es in diesem Jahr, besonders hinzuschauen. Wer kann und darf noch arbeiten und wie? Was veränderte sich durch Corona, was wird nie mehr so sein wie davor, wie kann „Arbeit“ weltweit gerecht verteilt, angemessen bezahlt und wertgeschätzt werden?! Schaut hin – Fragen und Herausforderungen am laufenden Band. Überfordert uns das?
Nein, sagt Jesus! Ich gebe euch meinen Geist!“ Dieses Fest des Geistes, dieser Kraft, die uns immer wieder neue Anfänge wagen lässt, feiern wir an Pfingsten. Noch wissen wir heute nicht, wie die Pandemie-Verhältnisse im Mai sein werden. Können wir uns treffen, gar Urlaub machen? Können wir feiern, uns freuen … oder sind die Traurigkeit, die Einschränkungen, die Trostlosigkeit … weiter Begleiter in diesen Zeiten?
Veni creator spititus – Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist!, singen wir an Pfingsten. Die Geschichte erzählt, wie sich Menschen den Kopf durchpusten lassen und dadurch neu und weiter sehen können. „Schaut hin!“ Pfingsten fängt im Dunkel, in der Trauer an. Die Freunde Jesu hatten sich verkrochen in ihren Häusern. Eben saßen sie noch im Haus, jetzt aber stehen alle unter einem freien Himmel. Sie bekommen wieder Weitsicht, sind nicht mehr in sich selbst, in ihr Haus verschlossen. Der Wind bläst die Trauer, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit weg. Und die Jüngerinnen und Jünger verstehen, dass sie selbst etwas tun müssen. Ich glaube, dass der Pfingstgeist heute auch bläst und dass es an mir ist, mich von ihm erfassen zu lassen.
Schöne und interessante Rückmeldungen bekommen wir zu unseren beiden Serien „Frauen-Geschichten“ und „Baum-Geschichten“; für viele eine gute Anregung für Gruppen und Kreise, wenn wir wieder zusammenkommen dürfen.
Ich grüße Sie alle mit den pfingstlichen Worten aus dem Lied EG/555 – Ein Licht geht auf in der Dunkelheit, durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit. Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht.
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