Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Am Meer sitzen, den Blick schweifen lassen, mit nackten Füßen durch die leichte weiße Gicht laufen, Muscheln, Steine, Treibholz … im Sand entdecken. Ja, das riecht nach Urlaub, nach Meer, frischer Brise und freier, unbeschwerter Zeit. Das Meer zieht an, lockt mit unendlicher Weite und birgt so manches Geheimnis. Allerdings sind unsere Meere auch in Verruf geraten. Warum? Nun, ein großer Teil der Meere weltweit gleicht mittlerweile einer schwimmenden Müllkippe, ist überfischt und aus dem Gleichgewicht geraten. Kann ich da was ändern, was tun? Ja, das können sie und wir. Wir alle können z. B. dafür Sorge tragen, dass nicht noch mehr Plastik in den Wasserkreislauf gerät. Dazu können wir auf Duschgels und Waschmittel mit Microplastik verzichten, um nur einen kleinen Ausschnitt zu nennen. Denn Meer, Wellen und Wolken hatten und haben schon immer eine faszinierende Ausstrahlung auf uns Erdlinge. Immer wieder brauchen wir bisweilen diesen anderen Blick und Ausblick: am Meer und mit und über den Wolken. Reinhard Mey hat dies in seinem Lied eindrucksvoll besungen. „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …!“
Gerade jetzt in den Urlaubsmonaten sind solche Erlebnisse, Gedanken und auch Wunschbilder oft gegenwärtig und erlauben uns einen notwendigen Perspektivenwechsel. Ich selbst habe mir vor einiger Zeit einen Spruch aus einem Gedichtband von Mascha Kaléko herausgeschrieben und über meinen Arbeitsplatz gehängt. So lese ich dort nun immer mal wieder: „Wenn die Wellen über mir zusammenschlagen, dann tauche ich hinab, um nach Perlen zu fischen!“ Zunächst sagt das Zitat scheinbar nicht viel mehr, als dass eine Krise im Leben immer auch eine Chance ist. Aber es gibt noch eine andere Sichtweise: abtauchen! Ich kann eine Krise nutzen, um meine Perspektive zu wechseln. Anstatt an der Oberfläche gegen die Wellen anzukämpfen, kann ich mich entscheiden, in die Tiefe zu gehen – vielleicht lässt sich etwas Kostbares finden!
Dankbar bin ich für all jene Menschen, die uns immer wieder darauf aufmerksam machen, bestimmte Daten im Zeitgeschehen nicht zu vergessen – zumal gerade die aktuellen Nachrichten von einer gestiegenen Gefahr eines Atomschlag reden. Hiroshima und Nagasaki mahnen auch in diesem August – gegen das Vergessen!
Ich wünsche Ihnen allen in diesen Sommerwochen, dass Ihnen hin und wieder ein Perspektivenwechsel gelingt, Sie kleine Kostbarkeiten sammeln können – ein Anruf, eine Postkarte, eine wunderschöne Wolke…- und Sie dann im Trubel des Alltags und der Gewohnheiten diese „Perlen“ nicht gleich wieder verlieren.
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