Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Manchmal, so scheint es, steht das Leben für einen Augenblick still. Wenn wir bei einem Waldspaziergang ein Eichhörnchen oder einen Igel sehen und beobachten, „erstarren“ wir. Kein Wort, keine Bewegung soll den Moment stören. Auch beim Fotografieren heißt es: „Bitte nicht bewegen!“, damit das Bild nicht „verwackelt“. Heute geht das in Sekundenschnelle, früher, bei einer Kamera wie auf unserem Titelbild, musste man minutenlang stillhalten, um den Augenblick einzufangen.
Man muss also innehalten, um „scharfe“ Bilder zu haben, um genau hinzusehen und den Augenblick einzufangen. In diesem Novemberheft der „Lebenspuren“ wollen wir dazu verhelfen, diese meist kurzen, aber wichtigen Momente unseres Lebens wahrzunehmen, die doch unser Lebensgefühl prägen. Zeit fürs Gebet, das intensive Betrachten eines Bildes, ein schöner Augenblick in der Natur, ein Moment des beglückten Schweigens in einem Gespräch – innehalten und dann weitermachen, aber eben nie ohne die kurze Unterbrechung, ein gutes Wort, einen dankbaren Moment und den Blick für das Besondere.
Und wenn Ihnen die neue Ausgabe der „Lebensspuren“ ins Haus „flattert“, dann ist das hoffentlich auch ein guter Anlass für eine kleine Zeit des Innehaltens im Alltäglichen. Wir hoffen sehr, dass die Bilder und Texte, die wir für Sie auswählen, eine freundliche kleine Unterbrechung bringen, frische Gedanken und ermutigende Perspektiven. Die „Lebenspuren“ sind ja dazu da, ganz bewusst und in aller Ruhe gelesen zu werden – zur Besinnung. Wir freuen uns riesig, wenn Sie uns per Post oder Mail etwas von Ihren Eindrücken und Gefühlen beim Lesen und Betrachten weitergeben, und wir versuchen, auch alle Ihre Botschaften zu beantworten.
Der November ist ein Monat, in dem sich das Innehalten besonders nahelegt. Draußen kann man oft nicht viel machen und die Tage sind kurz. Da ist drinnen Zeit zum Erinnern und Bedenken, was war und worauf wir hoffen und woran wir glauben. So ist der November, auf seine stille Art, auch ein besonderes Geschenk.
„Der Mensch braucht Stunden, wo er sich sammelt, in sich hineinlebt und hört“, sagte Albert Schweitzer. Wir wünschen Ihnen von Herzen solche Stunden und in allem, was uns ja immer umtreibt und was zu tun ist, gesegnete Zeit freundlicher und ruhiger Gelassenheit.
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