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Lebensspuren 9/2024

Heft 9/2024September

Inhalt

„… und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Gleich am Anfang der Bibel (1. Mose 1,31) lesen wir von diesem göttlichen Genussmoment. Und später heißt es, Gott ging am Abend durch den Garten, als der Tag kühl geworden war (1. Mose 3,8). Dass es kurz darauf dann auch Ärger gibt mit Adam und Eva, wissen wir wohl. Das ändert aber nichts daran, dass die Schöpfung eigentlich Paradies ist und viel schöner erschaffen, als es unbedingt hätte sein müssen, um ihren Bestand zu gewährleisten.

Auch Jesus predigte nicht, dass die Menschen verzichten und sich kasteien müssten. Wenn er vom Reich Gottes spricht, dann beschreibt er dieses als Hochzeitsmahl und einen Ort der Fülle. Er fordert keinen Eheverzicht und keine Armut – nur Gerechtigkeit, die liegt ihm am Herzen. Nicht Prassen bei den einen und Hungern bei den anderen, sondern Wohlergehen für alle.

So haben wir also die „Lizenz zum Genießen“ – und tun uns oft genug schwer damit. Zwischen zu viel und zu wenig das rechte Maß zu finden, das eigene Glück und das Wohlergehen der Nächsten in die richtige Balance zu bringen, das ist wohl ein Drahtseilakt, der nicht immer gelingt.

In diesem Heft aber geht es darum, dass wir tatsächlich guten Gewissens auch mal am Nachmittag im Liegestuhl im Garten oder auf dem Sofa im Wohnzimmer liegen dürfen – in Dankbarkeit und Freude. Es darf sie geben, diese Momente, in denen wir alles als „sehr gut“ empfinden. Und es soll vor allem auch die Sonntage und Feier-/Ferientage geben, an denen wir ausruhen von all dem, was wir geschafft haben. Das ist sogar Gottes ausdrückliches Gebot!

Wir hoffen sehr, dass wir Ihnen auch mit diesem Heft der „Lebensspuren“ einen Genussmoment schenken können, im Nachdenken über das Schöne und Gelungene, wohlwissend zugleich, dass nach jedem Genuss auch wieder andere Zeiten kommen, die unsere ganz Kraft und Gewissenhaftigkeit brauchen.