Heft 3/2025: Weltgebetstag

Die Cookinseln sind 2025 Gastgeber des Weltgebetstages. Engagierte Frauen dieser Inseln laden uns mit dem wunderschönen Bild auf unserer Titelseite ein, über den Psalm 139 nachzudenken. Zugleich möchten sie uns Anteil geben am Leben auf ihrer Inselwelt, die, von uns aus gesehen, ziemlich exakt auf der anderen Seite des Globus, mitten in den Weiten des südlichen Pazifiks zwischen Australien und Südamerika zu finden ist. Nur 15.000 Menschen leben dort auf 263 qkm Landfläche. (Das ist ein Siebtel der Fläche meines badischen Ortenau-Landkreises) in einem Seegebiet von 1,9 Mio. qkm. (Das ist fünfmal so viel wie die Fläche der BRD.) Da bekommt der Vers „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten“ (Ps 139, 9f) eine ganz besondere Bedeutung. Die Cookinseln sind eine ganz besondere, wunderschöne Inselwelt „am äußersten Meer“.

„Gehet in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur!“ (Mk 16,15) Diesem Auftrag des auferstandenen Jesus wollten auch die englischen Missionare nachkommen, die 1823 auf den Cookinseln landeten. Ihre Mission war erfolgreich, und heute bekennen sich 85% der Menschen auf den Inseln zum christlichen Glauben und sind also unsere Glaubensgeschwister, auch wenn sie geographisch sehr weit entfernt von uns sind. Wir teilen mit ihnen den Glauben an den auferstandenen Jesus – aber auch ihre Fragen und Probleme, ihre Hoffnungen und Träume sind uns sehr vertraut. Sei es der Klimawandel oder die Nutzung der globalen Medien und deren Einfluss auf die jungen Leute, der Tourismus oder der Tiefseebergbau, Fragen der richtigen Ernährung und der Umgang mit Alkohol – all das beschäftigt die Frauen von den Cookinseln und auch, leider, die häusliche Gewalt und die immer noch ungleiche Behandlung von Frauen.

16.500 Flugkilometer sind es von Deutschland nach Rorotonga, der Hauptinsel der Cookinseln, das sind 32 Flugstunden – also sehr weit. Auf den ersten Blick ist dort eine andere, paradiesische, bunte Welt, „wunderbar geschaffen“. Auf den zweiten Blick sehen wir, wie eng auch dieser weit entfernte Teil der Welt mit uns verbunden ist, nicht nur im Glauben. Wir sind Geschwister in Jesus Christus, aber wir sind auch Kinder der einen Schöpfung Gottes, die uns gemeinsam anvertraut ist und in der wir miteinander Gutes bewirken, wenn wir voneinander lernen und aufeinander achten.