So schnell ändern sich die Karten, aber die Menschen und ihre Kulturen bleiben

Als Anfang der 1990er-Jahre die deutschen Karten umgeschrieben wurden, freuten wir uns, auch wenn damals die ersten Bedenken geäußert wurden.
Als Jahre zuvor das Sowjetreich zerbrach, kam keiner von uns mit, und kaum einer ist bis heute auf der Höhe der Zeit. Ich habe die Länder dieses ehemaligen Riesenreiches zuvor nicht gekannt und kenne sie heute noch nicht. Als wir auf der Seidenstraße mit den PASTORALBLÄTTERN an die äußerste Westgrenze von China kamen und Pakistan nicht anders als Kasachstan vor Augen hatten und wussten, wir sind jetzt näher an Deutschland als in Beijing oder Schanghai, da begann ich zu ahnen.
Nun beobachte ich wie Sie die Veränderungen im „Nahen" Osten. Weiß, dass der syrische Gewaltherrscher Christen eher schützt als drangsaliert, weiß aber auch, dass er Tausende seiner Landsleute kaltblütig umbringen lässt. Einer meiner ägyptischen Freunde schreibt: Bitte schicke mir Touristen! Ich weiß nicht, wie unsere Autorin in Teheran darüber denkt. Aus Tunesien und Libyen bekomme ich derzeit keine Mail.
Ich habe mich gefreut über die Reaktionen auf meinen Aufruf im Juni-Editorial.
U. a. über eine Antwort aus Windhoek:

„Gerade habe ich das Editorial ,Rund um den Globus' der Pastoralblätter, Ausgabe Juni 11, gelesen - in Windhoek, Namibia. Dort bin ich seit September 2010 in der deutschsprachigen evangelisch-lutherischen Gemeinde als Pfarrer tätig (entsandt durch die EKD, angestellt von der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche Namibias). Lange Jahre hat Bruder Keding, der auch hin und wieder für die Pastoralblätter schreibt, die dortige Kirche als Bischof mitgeprägt.
Ich bin gerne in Namibia mit meiner Familie „unterwegs". Meine Frau ist Lehrerin und fand eine Anstellung an der Deutschen Höheren Privatschule in Windhoek, in die unsere beiden Jungs, David (9) und Niklas (11), gehen. Ursprünglich sind wir aus dem schönen Mittelfranken und haben dort zuletzt in Markt Erlbach gelebt und gearbeitet.
Die Arbeit unter den Deutschsprachigen in Windhoek ist volkskirchlich, im Grunde genommen aber auch volksmissionarisch geprägt. Bei 2.300 Gemeindegliedern in Windhoek mit den zu betreuenden Farmbezirken und den zwei kleinen Gemeinden im Süden des Landes stehen uns in Windhoek 2½ Pastoren, ein Jugenddiakon, eine Gemeindehelferin, zwei Sekretärinnen und rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Verfügung. Auf den Landstellen der DELK liegen die Dinge etwas anders. Mit den Beziehungen zu den lutherischen Geschwistergemeinden tun sich alle Seiten noch etwas schwer, die Kirchenleitungen der drei (!) lutherischen Kirchen Namibias jedoch sind eng miteinander verbunden.
Namibia ist ein überraschend ruhiges Land. Und das, obwohl eine hohe Zahl von Arbeitslosen Konfliktpotenzial sein könnte, die Einkommensschere, glaubt man den Statistiken, so breit wie in keinem anderen Land der Welt auseinanderklafft und AIDS die (schwarzen und farbigen) Menschen dahinrafft.
Afrika ,light' und demokratischer Musterstaat nennen manche Namibia, weil es in vielen Bereichen sehr europäisch ist. Das stimmt und das macht die Umstellung für uns als Familie leichter.
Wie wir überhaupt auf den Gedanken kamen, uns nach Windhoek zu bewerben, ist eine ganz andere und spannende Geschichte Gottes mit uns. Das würde den Rahmen hier sprengen (aber nur eins angedeutet: interessanterweise hat das auch mit einem Land zu tun, das im Editoral genannt wird: Papua New Guinea; in Goroka war ich als älteres Kind auf einer Besuchsreise zu Verwandten).
Lieber Herr Engelsberger, lassen Sie uns wissen, wenn Sie mal eine Reise nach Namibia machen wollen. Denn Namibia lohnt sich! Es ist wunderbar! Viel wird über die Landschaft geschrieben und noch mehr Bilder gezeigt. Aber die allermeisten Menschen sind genauso wunderbar, doch das kommt leider auf Rundreisen viel zu kurz: die Begegnungen. Das erleben wir mit vielen Touristen und Touristengruppen, die unsere Christuskirche, eines der Wahrzeichen des Landes, besuchen. Übrigens, Herr Engelsberger, liegt die neue Ausgabe der Pastoralblätter pünktlich eine Woche vor Monatsbeginn auf meinem Schreibtisch. Das freut Sie sicherlich zu hören, und es zeigt außerdem die gute Verbindung von Deutschland nach Namibia an. ,Hand in Hand' rund um den Globus - das hat mich angesprochen, und dafür danke ich Ihnen, Herr Engelsberger. Natürlich sind ,wir im Ausland' besonders dafür empfänglich, weil wir die Gebete nötig wissen. Wir lernen ja in anderen Kontexten zu leben. Das ist mühsam. Das ist schön. Es bereichert. Es hat seinen Preis. Es kostet Kraft, und dann tun die Verbindungen im Gebet gut. So grüße ich Sie, wo Sie auch gerade stehen und gehen, und wünsche Gottes guten Geist und seinen bewahrenden Segen für all die vielfältigen Dienste."

Kann ich das einfach so sagen: Wie ist das schön, wenn eigene Gedanken Früchte tragen. Das geht Ihnen im Pfarrdienst ja nicht anders. Die glücklichsten Momente sind die, wenn andere sich Ihre Gedanken zu eigen machen und damit die Botschaft lebt. Sie braucht nicht mehr Ihren Absender.

Eigentlich geht es mir in diesem Editorial nicht um veränderte Grenzen, sondern um unsichere Reiseziele. Wir hatten vom 21.11. bis zum 26.11.2011 eine interessante Reise auf biblischen Spuren in Syrien angeboten. Heute stehen Panzer an der Grenze zur Türkei, sind Menschen verfolgt und ermordet - dann gehen wir da nicht hin.
Schnell haben wir überlegt, was denn in der gleichen „religiösen" Qualität angeboten werden könnte. Und so konnten wir einen eigenen langen Traum verwirklichen: Wir reisen in das Land der Inkas, nach Peru. (27. Mai bis 8. Juni 2012) Natürlich mit dem Höhepunkt Macchu Picho, aber mit allem anderen, was uns interessiert.

Die Reise wird von Schriftleiter Pfarrer Gerhard Engelsberger geleitet.
Anmeldungen:
Sollten Sie Interesse an der Reise nach Peru haben, dann teilen Sie dies bitte per E-Mail mit: mail@gerhard-engelsberger.de. Die Reise finden mit unserem bewährten Frankfurter Partner KL-Reisen statt. Die Schriftleitung leitet Ihre Interessensbekundung weiter an KL GmbH Service für Gruppenreisen Kulturen Leben, GmbH, Neckarstr. 2, 65428 Rüsselsheim, Tel: 06142-835450, Fax: 06142-8354511, Email: operator@kl-reisen.com, KL GmbH - Geschäftsführer: Klaus Ludwig.
Über die Reise nach Peru informiert ausführlich ein Beitrag im letzten Teil des Heftes „Reisen mit den Pastoralblättern".

Natürlich wird die Indien-Reise im Januar 2013 stattfinden. Wir haben schon einige Anmeldungen und freuen uns auf weitere (Indien - Inforeise in die Mitte eines Kontinents - 7.-15.1.2013).

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