Der Monatsspruch im September 2013

Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.
Nehemia 8,10

Trauer sitzt in der Seele.

Trauer sitzt auf der Seele.

Auch die Trauer darüber, versagt zu haben.

Auch die Trauer über einen Menschen, den man in Gottes Arme geben musste.

Trauer sitzt in der Seele!

Ja und dennoch: Ein Kaffee, ein Stück Zopf, ein Stück Brot helfen dem Körper und dann auch der Seele. Seele und Körper sind doch so nah beieinander, dass die eine vom anderen profitiert. Wird der Körper gestärkt, spürt es auch die Seele.

Im Buch Nehemia wird den Israeliten das Gesetz des Moses vorgelesen von früh morgens bis zum Mittag, es wurde ihnen verständlich ausgelegt, und die Israeliten spürten: Wir sind dem nicht gerecht geworden, wir haben die Erwartungen unseres Gottes nicht erfüllt.

Nehemia sagt den Traurigen: „Geht hin und esst fette Speise und trinkt süße Getränke und sendet auch denen, die nichts für sich bereitet haben, denn dieser Tag ist heilig unserem Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Nehemia 8,9.10).

Deftiges Essen, süße Getränke nähren den Körper und stellen der Trauer in der Seele die Stärkung des Körpers an die Seite.

Mancher verurteilt, wenn Menschen nach einer Beerdigung zusammen essen und trinken. Manch einer übersieht, dass man als Hinterbliebener das Leben wieder bejahen darf, dass man also essen und trinken soll. Zusammen essen und trinken stärkt die Gemeinschaft und hilft der Seele - wenn Nehemia Recht behält - und auch der Trauer. Der Weg geht über den Körper zur Seele. Die Trauer sitzt in der Seele und der Körper erreicht sie doch.

Und direkt? Können wir auch direkt etwas für die Seele tun? „Seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke!“ Die Seele hat bereits einen starken Partner bekommen, den gut genährten Körper. Jetzt bekommt sie einen zweiten starken Partner: die Freude an Gott!

Die Seele schaut nicht nur in sich hinein, sie schaut auch aus sich heraus. Sie kann trotz aller Trauer sehen, dass Gott ihr Gutes tut, dass Gott ihr noch mehr Gutes will, dass Gott gütig ist. Die Seele freut sich an Gott! Das gibt ihr Stärke, es ist Nahrung für sie, fett und süß!

Schön, wenn die Trauer oder die Scham oder die Schuldgefühle zwei so starke Partner zur Seite gestellt bekommen. Die Trauer darf dann immer noch sein, sie nimmt sich immer noch einen Raum. Aber der gut genährte Körper und die durch Freude an Gott gut genährte Seele stützen sie, indem sie ihren Raum begrenzen.

„Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“

(Nehemia 8,9.10)

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