"Und ich war glücklich. Und alles war so einfach."

Vom „Glücklichsein“ erzählt die Jahreslosung 2014. In ihrem lesenswerten Roman „Ich und Monsieur Roger“, der in Quebec spielt und die großartige Zuneigung eines achtjährigen Mädchens zu einem etwas schmuddeligen, neu zugezogenen 80-Jährigen namens Roger, die glückliche und unglückliche Kindheit und das Aufbrechen der ersten Jugend mit seinen Vorahnungen der belastenden Themen des Erwachsenenlebens erzählt, schreibt die kanadische Autorin Marie-Renée Lavoie:
„Und ich war glücklich. Und alles war so einfach.“ (S. 10)
Mag sein, dass wir ungetrübtes Glück nur in der Kindheit erleben - eine paradiesische Welt, Welt der Unschuld, Welt des Augenblicks, Welt des begrenzten Wissens. Nicht wenige haben deshalb die Beschreibung des 2. Schöpfungsberichtes als einen Blick in die Welt paradiesischer kindlicher Unschuld verstanden.
Heute wissen wir das anders. Kindheit war noch nie ein Honigschlecken. Kindheit war noch nie ein Paradies, geschweige denn ein Schlaraffenland. Kindheit ist eigentlich eine Erfindung der Neuzeit, im 19. Jahrhundert entdeckt und vorsichtig reklamiert. Binnen weniger Jahrzehnte war Kindheit zum Horror in Bunkern, zum Terror auf der Flucht und zum Verhungern auf der Straße verkommen. In der 2/3-Welt. Dort sind Kinder auch heute noch die ersten Opfer, die schwächsten Flüchtlinge, die meisten Missbrauchten.

Wie also „Glück“ heute buchstabieren, ohne zynisch zu werden oder platt auf den „lieben Gott“ zu verweisen? Ich habe vier Autorinnen und Autoren gebeten, über die Jahreslosung zu schreiben, einmal unter der entsprechenden Überschrift, drei Mal als „Kasualansprache“. Sie finden jeweils sehr persönliche, eigene Zugänge, sodass die Jahreslosung zu mehreren Anlässen besprochen werden kann.
Bei den „Themenpredigten“ bleiben wir beim eingeschlagenen Kurs, uns bis 2017 an den Themen des jeweiligen „Themenjahres der EKD“ zum Reformationsfest zu orientieren. So erhalten Sie als Abonnentinnen und Abonnenten in jeder Monatsausgabe eine „Themenpredigt“ zu unterschiedlichen, das Thema „Politik“ in wesentlichen Teilen ansprechenden Einzelthemen. Hinzu kommen eher systematische Beiträge, z. B. „Heute politisch predigen“.

Auch die frühere Rubrik „Alternativpredigt“ wird aufgefrischt: Nun lesen Sie nicht eine zusätzliche Predigt zum Perikopentext oder eine einfallsreiche Alternative, sondern einen Gottesdienst zum 85. Geburtstag von M. L. King, zum 90. Geburtstag von Juri Gagarin, zum 85. Geburtstag von Anne Frank oder zum 70. Todestag von Antoine de Saint-Exupéry.

In der Rubrik „Pastorale Identität“ oder „Spiritualität und Amt“ habe ich erfahrene Kolleginnen und Kollegen gebeten, das Jahr über sehr persönliche eindrückliche Erfahrungen im pastoralen Dienst und deren Verarbeitung zu besprechen.

So bleiben die PASTORALBLÄTTER auch weit über das 150. Jahr des Bestehens hinaus Ihre aktuelle, für die Praxis hilfreiche und Ihre eigenen Erfahrungen ergänzende Zeitschrift.

Ihnen allen ein gesegnetes neues Jahr!

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