"Best of" – evangelische Qualität im Ökumene-Monat

Ich weiß nicht, wie viele Jahre es her ist, dass ich eine Ausgabe der PASTORALBLÄTTER so „begeistert“ redigiert und lektoriert habe. Whow - sage ich mir immer wieder: Das ist evangelische Kirche 2016!!

Eine Herzenssache

Ich weiß nicht, wie viele Jahre es her ist, dass ich eine Ausgabe der PASTORALBLÄTTER so „begeistert“ redigiert und lektoriert habe. Whow - sage ich mir immer wieder: Das ist evangelische Kirche 2016!!
Und alle meine Vorbehalte gegenüber der eigenen Kirche geben mir einen Abschied, der sich gewaschen hat. Ich glaube, ich durfte noch nie in bald zwei Jahrzehnten - nach vielen Tausend gelesenen und redigierten Seiten - ein so buntes, gekonntes, vielseitiges, kundiges, sprachlich hervorragendes, bilderreiches und bei aller Heiterkeit ernstes, und bei allem Ernst heiteres Monatsheft der PASTORALBLÄTTER herausgeben.

Natürlich: Immer wieder ragt der eine oder andere Beitrag aus all dem Guten heraus. Wir geben uns als Schriftleiter, als Autorinnen und Autoren, im Redaktionsbeirat ja auch redlich Mühe. Wir versammeln die Qualität evangelischer Predigt Monat für Monat. Wir würdigen die pastorale Landschaft, schließen keine Erfahrung aus. Wir suchen die Vielfalt, bekennen uns zu regionalen Unterschieden und theologischen Besonderheiten. Legen seit gut eineinhalb Jahrzehnten Wert auf Gender-Gerechtigkeit und Vielseitigkeit. Aber diesmal hat mich die April-Ausgabe echt „erwischt“: Das ist „Best of“.
Das reicht von den Gottesdiensten über die Konfirmationspredigten bis zum predigenden Organisten, umfasst die kürzeren wie die thematischen Beiträge. Dürfte ich eine Ausgabe der PASTORALBLÄTTER ganz besonders empfehlen, dann diese. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben. Und ich bin mir sicher: Auf diesem Weg machen wir weiter. Über 2017 hinaus. 2017 ist ein Aufbruch, kein Ziel.
Man darf nach allen eigenen Vorbehalten auch einfach einmal das eigene „Produkt“ loben, mehr noch „wert­schätzen“, noch deutlicher „vorbehaltlos würdigen“.
(Man darf es natürlich auch weiterempfehlen als eine pastoraltheologische Pretiose.)

Im Übrigen orientiert sich die April-Ausgabe der PASTORALBLÄTTER in mehreren Beiträgen ökumenisch am 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig vom 25. bis 29. Mai 2016 zum Thema „Seht, da ist der Mensch“ (Johannes 19,5).

„Kleinigkeiten“

Seit diesem Jahr schreiben wir - gegen die sich immer wieder ändernden Regeln der deutschen Rechtschreibung - das „Du“, das „Dein“ oder das „Dir“ in den Anreden der Gebete groß, wenn Gott damit gemeint ist.
Diese Großschreibung entspringt der Bitte von Abonnentinnen und Abonnenten.
An Dr. Orth - Leiter der Zeitschriften bei Herder - hatte ich geschrieben:

„Immer wieder habe ich selbst dabei etwas Bauchweh, fragen Autorinnen und Autoren nach bzw. auch Leser, warum wir in Gebeten die Anrede von Gott Vater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist mit ‚du‘ klein schreiben.
Ich will Ihnen ein Beispiel nennen:

Vom Autor:
Gott, unser Vater,
Schöpfer des Himmels und der Erden.
So sehr hast Du die Welt geliebt,
dass Du Deinen eingeborenen Sohn gabst.
Wir bitten Dich,
lass uns Deine Stimme hören,
Deine Herrlichkeit sehen,
Deine Nähe spüren.
Dir sei Ehre,
der Du mit dem Sohn
und dem Heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Von mir verändert:
Gott, unser Vater,
Schöpfer des Himmels und der Erden.
So sehr hast du die Welt geliebt,
dass du deinen eingeborenen Sohn gabst.
Wir bitten dich,
lass uns deine Stimme hören,
deine Herrlichkeit sehen,
deine Nähe spüren.
Dir sei Ehre,
der du mit dem Sohn
und dem Heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ich würde gerne folgende Änderung vorschlagen:
Wir schreiben ab 2016 die Anrede Gottes (trinitarisch) in Gebeten groß.
Wir schließen uns der allgemein üblichen Umschreibung des Gottesnamen Jahwe mit HERR an.
Ich glaube, wir sollten „Gott die Ehre geben“.
Bitte besprechen Sie dies im Verlag und geben mir gelegentlich Bescheid.“

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

„Ich konnte zwischenzeitlich meine erste Intuition bestätigen lassen. Das ist aus unserer Sicht eine Sache der Redaktion, da halten wir uns raus. Sie als Schriftleiter können da Ihren Redakteuren und Autoren die Vorgaben machen.“

So lösen sich theologisch nicht unwichtige Fragen durch offene Kommunikation. Und wir verfahren seit Januar entsprechend. Wir fallen damit in einer „Kleinigkeit“ aus dem Rahmen der gültigen Orthografie.
Wie gesagt: eine Kleinigkeit.
Spätestens an „Kantate“ singen wir ein groß geschriebenes Lob.
An Jubilate eh. Und dankbar sind wir, dass sich an „Misericordias Domini“ Gott klein macht. Fast so klein wie an Heiligabend. Aber das ist eine andere Geschichte.

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