Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,20
(1) Jesus Christus spricht.
(2) Das finde ich mal eine gute Nachricht. Er spricht. Er könnte ja auch schweigen. Weil es eh nichts bringt. Weil bestimmt niemand zuhört. Oder weil so viele so viel reden, dass ihn vermutlich kaum jemand heraushören kann aus dem Stimmengewirr.
Er könnte auch schweigen, weil es ihm die Sprache verschlagen hat angesichts dessen, was auf der Welt geschieht. Oder weil ihn die Welt nach 2000 Jahren schlicht nicht mehr interessiert. Wer wollte es ihm verdenken.
Jesus Christus aber spricht. Ganz unverdrossen. Er bleibt dran. Er meldet sich zu Wort. Er bekundet sein Interesse. Er redet rein.
(1) Jesus Christus spricht: Siehe!
(2) Schau hin. Jesus Christus gibt dir nicht nur etwas zu denken. Das auch. Aber er gibt dir auch etwas zu sehen.
Schau, wie Jesus damals mit Menschen umgegangen ist. Guck ihm über die Schulter und sieh: Er fasst den Aussätzigen an, er segnet die Kinder, er findet klare Worte, er malt in leuchtenden Farben ein Bild vom barmherzigen Vater und seinem verlorenen Sohn. Er lebt nicht auf Kosten anderer. Er liebt so sehr, dass er stirbt. Genauso lehrt er Tod und Teufel das Fürchten. Sieh. Wenn du ihm zuschaust, siehst du Gott ins Herz.
(1) Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin.
(2) Nicht: Es war einmal. Und nicht: Vielleicht später mal. Sondern jetzt und hier: „Ich bin.“
Jetzt und hier zeigt Jesus sein Gesicht. Er zeigt sich. In den sozialen Netzwerken ist es üblich geworden, unter anderem Namen zu schreiben und sich in der Anonymität zu verstecken. Längst nicht jeder traut sich, zu dem zu stehen, was er sagt. Und es lästert sich bedenkenloser, wenn niemand weiß, wer ich bin.
Jesus kommt ohne Versteckspiele aus. Er ist „echt“, würden meine Konfirmanden sagen. Ganz ohne „fake“. Bei ihm weiß man, wo man dran ist.
(1) Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage.
(2) Auch wenn wir uns mutterseelenallein fühlen oder uns gottverlassen wähnen. Er, der damals den Aussätzigen berührt und die Kinder gesegnet hat, Klartext geredet und das Bild vom barmherzigen Vater gemalt hat: Er ist heute bei uns. Morgen auch. Und überhaupt alle Tage.
Er ist nicht nur bei mir. Damals waren diese Worte an mehrere Leute gerichtet: an die nicht sehr eindrucksvolle kleine Schar von Jüngern. „Ich bin bei euch!“ Heute laden mich diese Worte in die vielleicht nicht sehr eindrucksvolle Gemeinschaft der Gemeinde ein. Die Worte Jesu gelten uns gemeinsam. Und manchmal ist es wichtig, sie von anderen zu hören. Zusammen feiern können wir sie auch: beim Abendmahl.
(1) Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
(2) Bis an der Welt Ende also. Bis Neufundland und Neuseeland - oder wo auch immer wir sind. Bei uns daheim ist er auch. Und wenn wir an einem Krankenbett sitzen. Oder bei der Arbeit. Er ist mit dabei.
Bis ans Ende der Welt. Solange sich die Erde dreht. Solange ich lebe. Und auf ewig.
Das ist übrigens der Monatsspruch für den April. Am
1. April ist Ostersonntag. Kein Scherz.
Der Auferstandene spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.