Die Taufe hat viele Bedeutungen für uns. Ich denke, viel von dem, was Sie als Eltern mit der Taufe verbinden, drücken Sie durch den Taufspruch aus, den Sie für Ihren Sohn ausgewählt haben. Es ist ein Vers aus dem 91. Psalm: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen We-gen.“
Vor 100 Jahren gab es in Schwaben einen berühmten Pfarrer, der hieß Christoph Blumhardt. Und wenn der einen Menschen verabschiedete, dann sagte er an der Tür: „Du, ich geb‘ dir einen Engel mit.“
Ich denke, das wollen Sie auch Ihrem Sohn mitgeben: einen Engel, der ihn behütet auf allen seinen Wegen. Wege, die keiner von uns kennt.
Der Taufspruch sagt, dass Gott selbst ihm seine Engel mit auf den Weg geben will.
Seine Engel – Bild für seine Nähe, Zeichen für seinen Schutz.
Dass Gottes Segen, dass Gottes Schutz nicht bedeutet, dass uns Leid und Schmerzen nicht berühren, das wissen wir. Sie haben das durch den Tod Ihrer Tochter L. selbst auf das bitterste erfahren.
Aber dass Gott uns halten will in allem, was uns begegnet; dass er uns nicht loslässt – das verspricht er uns.
Und das sagt er uns durch diesen Satz aus der Tiefe der Bibel. Sie wollen ihn Ihrem Kind – Ihrem Patenkind weitersagen, mitgeben auf seinen Weg – als Vertrauen, den Weg in dieses Leben zu gehen.
In diesem Glauben, auf dieses Vertrauen hin taufen wir S.
Gebet:
Gott der Liebe und des Lebens,
sei du mit S. auf seinem Weg. Lass ihn alle Fürsorge und Liebe erfahren, die
ihm seine Eltern und Paten, seine ganze Familie geben.
Schick ihm deine heiligen Engel an seine Seite.
Wir vertrauen darauf, dass du uns alle trägst. Im Leben – und auch im Sterben. So wie du L., seine Schwester, in deinen Armen hältst und trägst.
Alle Tage – und in der Fülle des Lebens.
Lieder:
Nun danket alle Gott (Text von Gerhard Schöne, Lieder zwischen Himmel und Erde 155)
Segne, Vater, Herz und Hand (Lieder zwischen Himmel und Erde 360)