Der Monatsspruch im Juni 2023

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.

1. Mose 27,28

Was für ein schöner Segen aus einer guten, alten Zeit. Aus einer Zeit, in der die Menschen mit der Natur lebten, nicht gegen sie. Aus einer Zeit, in der Mehl und Wein noch ein Geschenk des Himmels waren und nicht jederzeit in Tüten und Flaschen im Regal des Supermarktes lagen.
Wie gern würde ich einen solchen Segen heute genießen können. Wie gern würde ich den Tau des Himmels und das Fett der Erde in meiner Mahlzeit schmecken, ganz ohne Kunstdünger, Spritzmittel und Konservierungsstoffe. Wie gern möchte ich Lebensmittel essen, ohne zu fragen, ob sie auch nachhaltig und biologisch und fair genug erzeugt wurden. Wie gern würde ich meinen Wein als Luxus genießen, ohne über die Opfer des hohen Alkoholkonsums in unserer Kultur nachzudenken.

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
So segnete einst ein alt gewordener Vater seinen ältesten Sohn. Damals, in den guten alten Zeiten, gab er damit nicht nur seinen weltlichen Besitz, sondern auch seinen Glauben an seinen Erben weiter. Den Glauben an einen ganz besonderen Gott, der die Familie erwählt hatte. Einen Gott, dessen Segen Auserwähltsein, Glück und Reichtum, und viele Nachkommen bedeutete. Einem Gott, der aus dieser Familie ein großes Volk machen wollte. Einem Gott, der dieses Volk segnen und zum Segen für die Erde machen würde.
Wie gern würde ich heute meinen Glauben an Gott an die nächste Generation weitergeben. Wie gern würde ich meine Freude an diesen alten Worten und Geschichten weitergeben, in denen sich Gott finden lässt. Wie gern würde ich einen Segen weitergeben, der aus sehr alten Zeiten kommt und auch heute noch seine Kraft entfaltet.

Der alte Isaak, der sein Ende kommen sah, stärkte sich mit köstlichem Wild, das sein Sohn Esau für ihn gejagt und zubereitet hatte. Und er schenkte dem Ältesten aus vollem Herzen diesen Segen, der ihm Glück und Reichtum verhieß. Einem Segen, der ihn zu einem Teil von Gottes gutem Plan mit dieser Welt machte.

Einen Segen aus einer guten alten Zeit, in der noch alles in Ordnung war …

… gar nichts war in Ordnung!
Das Fleisch, das Isaak gegessen hat, war kein Wild, sondern Ziege!
Der Sohn, den er gesegnet hat, war nicht Esau, sondern der jüngere Bruder Jakob, verkleidet.
Den Besitz, den er weitergeben wollte, würde Jakob, der Gesegnete, nicht erben und
Issak starb dann auch gar nicht, sondern lebte noch Jahrzehnte weiter …

Der Segen aber, der entfaltet seine Kraft! Er sprengte Jakob heraus aus seinem behaglichen Zuhause, wo es Korn und Wein in Fülle gab. Noch am selben Abend fand er sich ganz allein in der Wüste wieder, auf der Flucht vor dem wütenden Bruder.
Dort schlief er ein und dort träumte er seinen großen Wüstennachtstraum:
Von einem Himmel, der offen stand,
von einer Leiter, die zur Erde führte,
von einem Gott, der ihm den Segen versprach.
Doch, Jakob bekam den Tau des Himmels und das Fett der Erde, auch Korn und Wein in Fülle, aber bis dahin war es eine weiter Weg – durch Höhen und Tiefen und durch ein langes, abenteuerliches und gesegnetes Leben.

Ganz schön mutig eigentlich, uns gerade diesen Segen als Monatsspruch für den Juni mitzugeben, was da alles passieren kann …

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle – und geleite dich durch dein ganz eigenes, abenteuerliches und gesegnetes Leben!

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