Gottesdienste und Feiern für demente Menschen
Das Buch bietet Gottesdienstentwürfe für Feste im Kirchenjahr sowie biografisch und jahreszeitlich orientierte Feiern, einsetzbar in Gemeinden, Pflegeheimen und Demenzwohngruppen. Alle Texte sind in leichter Sprache formuliert und berücksichtigen die veränderten Kommunikations- und Wahrnehmungsmuster von Menschen mit Demenz. Es werden Symbole eingesetzt, viele Anregungen für Sinneswahrnehmungen gegeben. Wo es noch möglich ist, wird an biografische Erinnerungen angeknüpft. Informationen für die Vorbereitung und praktische Anregungen zur Umsetzung ergänzen die Entwürfe. Im Anhang finden sich weitere liturgische Bausteine, Liedvorschläge, Kopiervorlagen und Bastelanleitungen. Downloadmaterialien erleichtern den schnellen Zugriff und das Ausdrucken der Materialien und Entwürfe.
Die Mehrheit aller Menschen in Senioren- und Pflegeheimen leben mit einer Demenzerkrankung. Für viele von ihnen ist der Glaube eine tragende und selbstverständliche Größe in ihrem Leben, in der individuellen Biografie und in der Familiengeschichte. Glaubensrituale haben den Alltag mitgestaltet, Gottesdienste haben den Sonntag als besonderen Tag hervorgehoben. Mit Hilfe des eigenen Glaubens ließen sich Krisen im Leben bewältigen und eine freudige Zukunft erhoffen. Gottesdienste nach den klassischen liturgischen Ordnungen machen es Menschen mit fortschreitender Demenz aber oft nicht leicht, Gott zu feiern. Sie sind meist stark wortorientiert, während Menschen mit Demenz über die Jahre die verbale Sprachfähigkeit verlieren. Die klassischen Gottesdienste sind oft, insbesondere in der Predigt, logisch-argumentativ aufgebaut, während Menschen mit Demenz zunehmend anderen Wahrnehmungsmustern folgen. Und diese Gottesdienste lassen in der Regel wenig Raum für andere Sinne als Hören und Sehen, während Menschen mit Demenz ihre Umwelt zunehmend über Fühlen, Tasten und Schmecken begreifen.
Damit wirklich erfahrbar wird, dass Gott für alle da ist, braucht es eigene Gottesdienstformen, die mit großer Sensibilität auf die besonderen Bedürfnisse demenzkranker Menschen abgestimmt sind. Die Gottesdienstentwürfe in diesem Buch versuchen, sich an den Wahrnehmungskanälen, Ressourcen und Bedürfnissen von Menschen mit Demenzerkrankung zu orientieren. Deshalb wurde großer Wert gelegt auf biografisch-emotionale Zugänge, auf sinnorientiertes Erleben und auf eine bildreiche, erzählende Sprache.