Die Erfahrungen eines rettenden und befreienden Eingreifens Gottes, gefolgt von der Schaffung einer Gemeinschaft von Glaubenden, der allein er seinen Namen (Jahwe) anvertraut und mit der er einen Bund schließt (Sinai), lassen sich weder datieren noch geographisch genau fixieren. Sie waren von Anfang an Bestandteile der Preisungen Gottes, des Bekenntnisses und der liturgischen Feier (Pascha). Das Gedächtnis jener Rettung ist für den jüdischen Glauben die Grundlage für die Hoffnung, Gott werde immer wieder rettend und helfend eingreifen.
In neuerer Zeit wird stärker bewusst, dass Gott das Volk zu aktivem Befreiungshandeln befähigt hat, ein Gedanke, der auch von der christlichen Befreiungstheologie in Anspruch genommen wird.
Quelle: Herbert Vorgrimler: Neues Theologisches Wörterbuch, Neuausgabe 2008 (6. Aufl. des Gesamtwerkes), Verlag Herder