Westeuropa erscheint vielen Menschen wie „Himmel auf Erden“, in Freiheit leben zu können. Tausende von Flüchtlingen riskieren ihr Leben, um auf Booten über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Unendlich viele ertrinken, das Mittelmeer wird zum Massengrab. Andere schaffen es, landen aber statt in der ersehnten Freiheit in Abschiebelagern, dem Himmel so gar nicht nah. Wieder andere wie Ali kommen an. Sie wachsen bei uns auf, mitten unter uns. Sprechen unsere Sprache, fühlen sich beheimatet. Aber ihr Himmel ist bedroht. Ali lebt mit der ständigen Angst, abgeschoben zu werden. Mir ist das unverständlich. Da sollen Fachkräfte im Ausland angeworben werden, um den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. Gleichzeitig ist hier jemand integriert, kennt Land und Kultur längst, darf aber nicht bleiben. Wer soll das begreifen? „Was steht ihr da und seht zum Himmel?“, fragt der Engel die Jüngerinnen und Jünger in der biblischen Erzählung von der Himmelfahrt Jesu. Eine gute Frage! Als Christinnen und Christen sollen wir nicht in den Himmel starren und uns auf ein zukünftiges himmlisches Jenseits vertrösten lassen. Nein, es geht darum, den Blick auf die Erde zu lenken und uns dafür einzusetzen, dass das Leben auf dieser Welt für Menschen nicht zur Hölle wird. Und das bedeutet Einmischung und Widerstand.