GRÜNDONNERSTAG
Es ist für mich ein schönes Bild, dass Jesus mit den Menschen, die ihm am nächsten stehen, zum Schluss an einem Tisch gemeinsam Abschied feiert. Sie teilen Brot und Wein, sie werden erzählt und vielleicht auch gelacht haben. Der Name stammt vielleicht daher, dass in der Fastenzeit viel Grünes gegessen wurde oder es der Tag der ersten Frühlingsaussaat war. Deshalb ist es schöne Tradition, an diesem Tag Grüne Soße zu essen.
KARFREITAG
Mir ist am Karfreitag wichtig, dass der christliche Glaube Leid und Tod nicht ausblendet. Selbst Gott kennt Ohnmacht angesichts all dieser Gewalt in der Welt. Andere Religionen kennen wohl Empathie, Mitgefühl Gottes. Aber Ohnmacht? Für mich ist das bewegend, weil so doch klar wird: Gott kennt Leid und Tod. Genau deshalb kann ich mich Gott anvertrauen, wenn ich selbst beides erlebe.
KARSAMSTAG
Dieser Tag wird vernachlässigt, finde ich. Der Sabbath nach dem Tod von Jesus wird ein Tag des Schweigens gewesen sein. Alles ist vorbei. Seine Freundinnen und Freunde verstecken sich. Sie sind leer, traurig, sie weinen und wissen nicht weiter. Solche Karsamstage gibt es im Leben. Es ist nicht klar, wie es weitergehen soll. Ab und an im Leben muss das schlicht ausgehalten werden…
OSTERSONNTAG
Was für ein Mut, jetzt aufzubrechen und zu sagen: Wir wollen ihm, Jesus, den wir so geliebt und respektiert haben, wenigstens die letzte Ehre erweisen, ihn ölen und mit Würde bestatten. Und dann wird den mutigen Frauen klar: Der Tod hatte nicht das letzte Wort. Jesus schickt sie, davon zu erzählen, dass das Leben größer und weiter ist als unsere Vorstellungen. Er ist lebendig auf andere Weise als wir verstehen, aber die Liebe hat die Grenze zwischen Leben und Tod überschritten. Und wann immer wir an einen verstorbenen Menschen mit Liebe denken, können wir genau das spüren.