Mein Leben, mein Weg (eBook (EPUB))

El Jesuita. Die Gespräche mit Jorge Mario Bergoglio von Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti

  • Papst Franziskus erzählt von seinem Leben
  • Gespräche mit den Journalisten und Papstkennern Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti
  • Verlag Herder
  • 1. Auflage 2014
  • virtuell (Internetdatei)
  • 224 Seiten
  • ISBN: 978-3-451-80309-3
  • Bestellnummer: 4803094

Der Papst, „vom anderen Ende der Welt“, der die Herzen der Menschen im Sturm eroberte, erzählt hier erstmals von seinem Leben, und sagt was ihn im Tiefsten bewegt: Seine Herkunft, sein ungewöhnlicher Werdegang, das Leben als Jesuit. Die düsteren Zeiten der Militärdiktatur, sein Kampf für die Armen und gegen Drogenmafia und Korruption, die Liebe zum Tango und seine Nähe zu den einfachen Gauchos Argentiniens. Ein Mann, der Kirche und Welt verändern wird.

Wodurch hebt sich das Buch von anderen Papst-Büchern ab?

„Papst Franziskus - Mein Leben, mein Weg. El Jesuit“ ist kein Buch über den Papst, sondern ein Gesprächsband mit ihm. Die zwei Journalisten Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti sind Fachleute auf dem Gebiet der Religion und Kirche. Sie haben Jorge Mario Bergoglios Weg in Argentinien lange vor Ort begleitet. Zur Vorbereitung des Buches haben sie ihn, über zwei Jahre hinweg, jeden Monat getroffen. Bergoglio hat sich dabei immer zwei Stunden Zeit für sie genommen. Im Anschluss an die Gespräche haben die Journalisten ein weiteres Jahr an der Fertigstellung des Buches gearbeitet.

Was zeichnet das Buch aus?

Das Buch zeichnet sich durch seine Seriosität und lange Vorbereitungszeit der Journalisten Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti aus. Durch seinen grundsätzlichen Ansatz und seine thematische Tiefe verdeutlicht es die langfristigen Perspektiven, das Denken des Papstes, die „Strategie“ seines Pontifikats. Was kürzlich als „Bewerbungsrede“ des Papstes beim Konklave durch die Medien geisterte, ist hier in pointierter und grundlegender Form ausgebreitet. Wie entstand die Idee zu dem Buch? Die Journalistin Francesca Ambrogetti ist Präsidentin der Argentinischen Auslandspresse und hatte Kardinal Bergoglio in dieser Funktion zu einem Vortrag über die argentinische und die internationale Finanzkrise vor den Korrespondenten eingeladen, wo er einen brillanten Vortrag hielt. In diesem weiten Rahmen stehen auch die Fragen des Buches. Es zeigt: Bergoglio ist ein Papst, der in der Lage ist, die sozialen und politischen Probleme zu analysieren und sie auf ihren moralischen Kern hin offenzulegen.

Warum hat sich Kardinal Bergoglio auf dieses Projekt eingelassen?

Jorge Mario Bergoglio hat früher selten mit Medien gesprochen und kaum Interviews gegeben. Die Journalisten Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti haben ihn von diesem Projekt überzeugt, indem sie ihm die Fragen gestellt haben, die ihn auch persönlich umtreiben. Er hat offensichtlich gespürt, dass diese Art der Fragen ihm hilft, einem großen Publikum zu verdeutlichen, worum es ihm wirklich geht und was ihn auch als Mensch und Seelsorger umtreibt. Außerdem kannte er die fachliche Reputation der beiden: Francesca Ambrogetti ist Präsidentin der Argentinischen Auslandspresse und Sergio Rubin leitet den Religionsteil der argentinischen Tageszeitung Clarin.

Wie ist das Buch geschrieben, welchen Stil pflegt es?

Die Interviewer stellen klare – und auch heikle – Fragen, sie bringen Probleme auf den Punkt. Jorge Mario Bergoglio zeigt in seinen Antworten beides: Tiefe und Leichtigkeit, Ernst und Spontaneität. Er weicht nicht aus, formuliert nie diplomatisch, immer direkt und sehr persönlich. So erhält der Gesprächsband eine sehr sympathische Menschlichkeit.

Womit ist das Buch vergleichbar?

Das Buch ist zur Zeit des Erscheinens der einzige Gesprächsband mit Jorge Mario Bergoglio, dem neuen Papst Franziskus. Am ehesten ist er mit „Licht der Welt“ vergleichbar, einem Gesprächsband zwischen dem Journalisten Peter Seewald und Papst Benedikt XVI. Allerdings hatte Seewald in Castel Gandolfo nur ein paar Stunden Zeit für das Gespräch mit Benedikt XVI. Zum medialen Erfolg von „Licht der Welt“ hatte auch eine Bemerkung des Papstes über Aids und Kondome mit beigetragen. Bergoglio lässt in diesem Gesprächsband kritische Themen ebenfalls nicht außen vor – er redet über obsessive Fixierungen auf Fragen der Sexualmoral und spricht über Themen wie Aids, Abtreibung und Zölibat. Zudem sind Bergoglios Antworten in eine Erzählung über sein Leben und die Hintergründe eingebettet, lesen sich also episch und dramatisch. Er ist dabei sehr kritisch, auch sich selbst gegenüber.

Welches persönliche Bild erhält man von Papst Franziskus?

Der Gesprächsband behandelt nicht nur Glaubensfragen und kirchenpolitische Themen. Das Buch zeichnet auch ein persönliches Bild des neuen Papstes: Die Leserin und der Leser erfahren nicht nur, wie die Emigration seine Familie geprägt hat oder warum seine Mutter dagegen war, als er Priester werden wollte. Man erfährt auch, dass er eine Freundin hatte, wieso er so gut kochen kann, welchen Tango er liebt und warum er lieber mit der U-Bahn als mit dem Dienstwagen fährt. Aber auch ernsthafte Erlebnisse, etwa die Frage nach seiner Berufung oder wie er als Jugendlicher mit dem Tod konfrontiert war, schildert er.

Was sind Themen, die auch hierzulande einen Akzent setzen?

Bergoglio spricht zum Beispiel über den Wert der Arbeit – als Schlüssel zur sozialen Frage. Er beschreibt, warum wir den Sinn für Muße wiederfinden müssen. Auch die Frage der Schulbildung nimmt er in den Blick und spricht sich für Schulen aus, die wieder stärker auf Werterziehung setzen. Die Diskrepanz zwischen privater Moral und öffentlichem Anspruch ist ein weiteres wichtiges Thema. Das Buch erläutert außerdem in einem ausführlichen Anhang auch das argentinische Nationalepos über den Gaucho Martin Fierro – und zeigt dabei, wie Werte in Zeiten der Globalisierung realisiert werden müssten.

Übersetzt von Elisabeth Münzebrock, Maria Luisa Öfele, Ulrich Ruh, Martin Maier

Mit einem Vorwort von Abraham Skorka

Autor

Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio, geb. 1936, ist seit dem 13. März 2013 Bischof von Rom. Der argentinische Jesuit ist Sohn einer siebenköpfigen Familie italienischer Auswanderer und war von 1973 bis 1979 Provinzial der argentinischen Jesuiten. Von 1998 bis 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires, er wurde 2001 zum Kardinal ernannt.

Autor

Jorge Mario Bergoglio, geb. 1936, Jesuit, 1998-2013 Erzbischof von Buenos Aires, 2001-2013 Kardinal, seit dem 13.3.2013 Papst Franziskus.

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