Zusammenfassung / Abstract
Synesios bezieht sich in seinem Traumbuch (um 404 n. Chr.) weitgehend auf Entwicklungen der neuplatonischen Philosophie und der chaldäischen Orakel. Der Einfluss von Aristoteles scheint in der Forschung unterschätzt worden zu sein. Damit sind alle vier klassischen philosophischen Schulen (Platonismus, Aristotelismus, Stoa und Epikureismus) in Synesios vertreten. Insgesamt gelingt es ihm mit dieser wissenschaftlichen Anstrengung, das ursprüngliche Traumverständnis der griechischen Antike wiederzuerlangen: Von Homer bis Plato ist man überzeugt, dass Träume von den Göttern zu den Menschen geschickt werden und somit Offenbarungen des übermenschlichen Wissens sind.
„The Book On Dreams (περὶ ἐνυπνίων) of Synesios of Cyrene“ – Synesios in his dream book (c. 404 AD) largely refers to developments of the Neoplatonic philosophy and the Chaldean oracles. The influence of Aristotle seems to have been underestimated in research. With it, all four classical philosophical schools (Platonism, Aristotelism, Stoa and Epicureanism) are present in Synesios. On the whole, with this scholarly effort, he succeeds in regaining the initial dream understanding of Greek antiquity: From Homer to Plato, dreams are sent from the Gods to men and thus revelations of superhuman knowledge.