Robert Schumann nennt sie „kühn, gewaltig,poetisch, genial“: die Johannespassion von Bach. Das Werk bietet vielen Hörern und Zuschauern seit jeher eine spürbare Ahnung von Transzendenz. Moderne Aufführungen verbinden den musikalisch vollzogenen Leidensweg Jesu zu einer Collage mit modernen Topoi, etwa dem Widerstand gegen das NS-Regime durch die Märtyrer Alfred Delp SJ und James Graf von Moltke. Professor Meinrad Walter, stellvertretender Leiter im Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg und Diözesanbeauftragter für das „Gotteslob“, liefert historische Hintergründe und analysiert das beliebte Werk aus neuer Perspektive.
Von Meinrad Walter