Das immer neue Scheitern in der Kommunikation zwischen Kirche und Betroffenen von Missbrauch liegt auch an einer problematischen Verwendung und Übertragung von theologischen Metaphern. Einerseits ist die Kirche in ihrem Selbstverständnis herausgefordert, wenn sie den Opfern von Macht-missbrauch in der Kirche begegnet – und dieses Selbstverständnis kann nicht völlig auf theologischen Ausdruck verzichten. Doch darin lauert auch die Gefahr neuerlicher Übergriffe. Klaus Mertes, Redakteur dieser Zeitschrift, schlägt deswegen eine theologische Blickwende um 180 Grad vor, die zugleich die Betroffenen vor Vereinnahmung durch theologische Sprache schützt.
Von Klaus Mertes