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Stimmen der Zeit. Die Zeitschrift für christliche Kultur 147 (2022) Heft 6

Über diese Ausgabe

Editorial

Artikel

  • Plus S. 403-415

    MigrationsethikDie Ukraine und die Verletzlichkeit von Menschen und Grenzen

    Der Autor, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Christliche Gesellschafts-lehre der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, promovierte jüngst zum Thema Grenzen im Kontext der globalen Flüchtlingsfrage. Insbesondere der Krieg in der Ukraine rückt Fragen wieder in den Vordergrund, denen sich die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bislang nicht ausreichend gestellt haben. Während Menschen aus der Ukraine unbürokratisch empfangen werden, betreibt die EU ein zunehmend restriktives Grenz-Management. Während Waffen zur Verteidigung an die Ukraine geliefert wer-den, kauft Deutschland weiter Gas für viele Milliarden Euro aus Russland. Lukas Schmitt erläutert einige der komplexen Zusammenhänge.

  • Plus S. 417-426

    Zwischen Realismus und ProphetieDie Diplomatie des Heiligen Stuhls

    Der Heilige Stuhl unterhält diplomatische Beziehungen zu fast 200 Staaten. Obwohl er weder über militärische noch über wirtschaftliche Mittel verfügt, spielt seine Diplomatie eine nicht zu unterschätzende Rolle. Seine Leitprinzipien sind neben der Verteidigung der Katholiken Frieden, Gerechtigkeit und die Förderung des Gemeinwohls. In den konkreten Situationen ist die Umsetzung der vatikanischen Diplomatie nicht ohne Spannungen zwischen dem Idealismus der Werte und der Realität vor Ort, wie die Beispiele China und Russland zeigen. Loup Besmond de Senneville ist Rom-Korrespondent der Pariser Tageszeitung La Croix. Der Beitrag erschien zuerst in „Études“, der Kulturzeitschrift der französischen Jesuiten. Aus dem Französischen übersetzt von Johannes Beutler SJ.

  • Gratis S. 427-437

    AlgerienReligionsfreiheit und rechtliche Hürden für Nichtmuslime

    Am 15. Mai wurde Charles de Foucauld heiliggesprochen. Der als „Bruder Karl“ bekannte Trappistenmönch lebte bis zu seiner Ermordung 1916 als Eremit in Algerien. Ein Autorenteam vor Ort, das anonym bleiben möchte, beschreibt zunächst die allgemeine Situation in Algerien, das kulturell Europa, Arabien und Afrika in sich vereint. Im Anschluss zeigen die Partner des katholischen Missionswerks missio die Entwicklung der rechtlichen Hürden für Nichtmuslime, die mit der neuen Verfassung von 2021 eher größer geworden sind. Übersetzt und bearbeitet von Lina Beckmann, Meike Neebuhr und Mark Draser.

  • Plus S. 439-448

    An den Grenzen des LebensZur spirituellen Grundierung des Schreibens von Urs Faes

    Der Schweizer Schriftsteller Urs Faes (*1947) verhandelt in seinen Romanen die existenziellen Fragen um ein gelingendes, erfülltes Leben, das doch immer wieder jäh durchbrochen wird – etwa durch eine Krebserkrankung. Der Einsamkeit und den Ängsten seiner Protagonisten setzt er Liebe und Sehnsucht entgegen, mitunter auch die Sehnsucht danach, glauben zu können. Christoph Gellner, Leiter des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts der deutschschweizerischen Bistümer in Zürich, stellt einige der Romane vor und zeigt die spirituell zentralen Motive im Werk.

  • Plus S. 453-464

    Anfang und Beginn der OntogenesePhilosophische Neubesinnung zu einer Streitfrage

    Wann genau beginnt menschliches Leben, wann die Beseelung einer befruchteten Eizelle? Die Frage begleitet Bioethiker und Theologinnen schon seit Jahrzehnten. Immer wieder aktualisieren neue Forschungsergebnisse etwa aus der Medizin die Debatte. Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld OPraem, österreichischer Theologe und Philosoph, verhandelt zwischen den konkurrierenden Theorien um den Anfang oder den Beginn der Menschwerdung und zeigt die Konsequenzen der einen oder anderen Haltung auf.

  • Plus S. 465-473

    Religiöse Bildung für alleReligionsunterricht in konfessionspluraler Schülerschaft

    Wenn Religionsunterricht auch für konfessionsfremde Schülerinnen und Schüler zugänglich wird, bietet das besondere Herausforderungen und Chancen auch für die katholische Pädagogik. Vorgängig zu Fragen der konkreten Gestaltung des Religionsunterrichts in einer weltanschaulich pluralen Schülerschaft klärt Klaus Mertes SJ, Redakteur dieser Zeitschrift, einige grundlegende Aspekte des Selbstverständnisses eines solchen Unterrichts. Das betrifft auch Vorstellungen vom Bildungskonzept insgesamt, unabhängig von der Schulform.

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