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S. 175-185
Die russische Bevölkerung scheint den Kriegszustand bisher zu ertragen, aber die Mobilisierung hat die Lage verändert. Um das zu verstehen, müssen wir die Allgegenwart der Gewalt und die Aufwertung der "Männlichkeit" in der russischen Gesellschaft berücksichtigen. Das kennzeichnet den Unterschied zur ukrainischen Gesellschaft: Zwischen beiden Ländern wird die Kluft immer größer. Anna Colin Lebedev doziert Politikwissenschaft an der Universität Paris Nanterre. François Euvé SJ, Chefredakteur von Études, der französischen Kulturzeitschrift der Jesuiten, stellte die Fragen. Der Beitrag, von dort übernommen, wurde von Stefan Kiechle SJ übersetzt. Von François Euvé, Anna Colin Lebedev