Verbrechen als KunstEine zeitgenössische Mentalität

Korrupte Menschen richten jedes Jahr einen weltweiten Schaden von etwa zwei Billionen Euro an. Obgleich klar ist, dass Korruption illegal ist, werden bekannte Persönlichkeiten wie jüngst die EU-Vizepräsidentin Eva Kaili, wie mancher Fußball-Funktionär oder Kurienkardinal zwar nicht bewundert wie der „Wolf of Wall Street“, aber zumindest staunend betrachtet. Dahinter steckt die Vorstellung, dass sich hinter einem erfolgreichen Verbrechen dieser Größenordnung ein intelligenter Coup, also eine hohe Kunst für sich, verbirgt. Welches philosophische Weltbild aber kennzeichnet korrupte Menschen? Roland Benedikter ist inter- und trans-disziplinärer Soziologe und Politikwissenschaftler. Er arbeitet am privaten Forschungszentrum „Eurac“ in Bozen.

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