Vor vierhundert Jahren, am 19. Juni 1623, wurde der französische Schriftsteller Blaise Pascal geboren. Einige Interpreten stilisieren ihn zum Prototypen des hochbegabten Mathematikers oder Naturwissenschaftlers, der in den Fragen der Religion stur an der Volksfrömmigkeit seiner Kindheit festhält. Wer ihn aber zum Anhänger eines blinden Glaubens macht, tut ihm gewiss Unrecht, das zeigt Georg Sans SJ. Wer in Pascal andererseits vor allem einen Vorkämpfer für den Gebrauch der Vernunft zur Verteidigung des Christentums erblickt, wird sich schwertun mit seiner gefühlsbetonten Religiosität. Georg Sans SJ ist Professor für Religions- und Subjektphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München.
Von Georg Sans