Anzeige: Klaus Mertes - Herzensbildung. Für eine Kultur der Menschlichkeit
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Über diese Ausgabe

Artikel

  • Plus S. 3-13

    Fake News in Zeiten aufgeheizter DebattenFaktizität und der Wert freier Diskurse

    Mit Donald Trumps unverhohlen falschen und manipulativen Aussagen entstand um 2016 der Begriff „Fake News“. Weitere Diskurseffekte wie „alternative Fakten“, die Rede vom „postfaktischen Zeitalter“ oder „hate speech“ bildeten sich in den Debatten und im Zuge populistischer Strömungen heraus. Digitalmediale Verbreitungsdynamiken sowie Empörungsdiskurse taten ihr Übriges dazu. Markus Reinisch stellt den Wert freier Diskurse in demokratischen Gesellschaften angesichts von krisenhaften Bedingungen sowie von Desinformationen in den momentanen Kriegsgeschehen in einer Art Diskursdiagnose heraus. Er ist Autor und Lehrer, arbeitet an einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Bayern, wo er unter anderem katholische Religion unterrichtet.

  • Plus S. 15-26

    "Alles Deutsche wirkt auf mich wie Brechpulver"Wieso Heine der Lieblingsdichter der Deutschen sein sollte

    Der jüdische Schriftsteller Heinrich Heine war nicht nur Opfer nationalistischer Strömungen, sondern er stand aktiv für ein freiheitliches und kosmopolitisches Verständnis von Deutsch-Sein ein. Als gesellschaftskritischer Dichter entlarvte er mit spitzer Feder unerschrocken Nationalselbstsucht und restriktive Deutschtümelei. Raphaela Brüggenthies veranschaulicht Heinrich Heines Balanceakt zwischen seiner jüdischen Identität, seiner Konversion zum Christentum und seiner Vorstellung von deutschem Patriotismus. Die Autorin ist Ordensschwester der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein. Sie ist Theologin und promovierte Germanistin.

  • Plus S. 33-40

    MenschenwürdeNeue Herausforderungen

    Selbstbestimmung, Autonomie, Menschenrechte, Menschenwürde – alle diese Schlüsselbegriffe weisen auf Artikel 1 des Grundgesetzes hin. In ihnen ist das „Freiheitspathos der Moderne“ begründet. Was bedeuten diese Begriffe genauer, die manchmal als Schlagwort in die politischen Debatten eingeworfen werden? Klaus Mertes SJ ist Redakteur dieser Zeitschrift. Er ordnet die Begriffe philosophiegeschichtlich ein und veranschaulicht ihre Relevanz anhand aktueller ethischer Herausforderungen in der deutschen Gesetzgebung.

  • Plus S. 41-52

    Bewusstsein von dem, was fehltChristliche Ethik im postsäkularen Zeitalter

    Die Erzählung vom Turmbau zu Babel oder Fritz Langs Film „Metropolis“ beschäftigen sich mit dem Versuch der Menschheit, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und einen Ort des Zusammenlebens zu schaffen, der paradiesische Züge verspricht. Heute aber verlieren sowohl christliche als auch säkulare Utopien trotz oder angesichts zahlreicher Krisen an gesellschaftlicher Relevanz. Auf der Grundlage von Jürgen Habermas entwickelt Benedikt Schmidt Hoffnungsbilder einer christlichen Ethik im „postsäkularen Zeit-alter“, die futuristische Utopien ablösen können. Der Autor ist Juniorprofessor für Theologische Ethik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

  • Gratis S. 53-64

    Vom Leben der TotenGedenken an Sibylle Lewitscharoff

    Die Schriftstellerin und Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff ist am 13. Mai 2023 nach langer schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Im Lauf ihres Lebens hat sie sich immer intensiver mit Fragen nach dem Tod und dem Jenseits, nach Gericht und Erlösung auseinandergesetzt. Im Schreiben öffnet sie den Horizont zeitgenössischen Denkens über das Gegenwärtige hinaus und findet immer neue Formen des Erzählens vom nicht realistisch Fassbaren. Irene Kann ist Germanistin und Theologin. Sie arbeitete bis zum Ruhestand 2021 für das Bildungswerk der Erzdiözese Köln, dozierte an den Universitäten Köln und Wuppertal und ist weiterhin tätig im Bereich Literatur und Religion.

  • Plus S. 65-74

    Ein Mehr an WeltÜber Spiritualität und Kulturaustausch

    Die Begegnung mit dem Fremden und Exotischen kann unsere Sinne für das Eigene schärfen. Wenn diese Begegnung aber nicht auf Augenhöhe stattfindet, geht insbesondere die spirituelle Bedeutung der kulturellen und religiösen Symbole des Anderen verloren. Am Beispiel Japans zeigt Michael Müller-Verweyen, dass die spirituelle Seite der Wirklichkeit im Kulturaustausch gerade nicht erkannt wird, solange die Rezeption den Regeln einer Aneignung nach Maßgabe der Rationalität westlicher Prägung folgt. Der Autor war zuletzt Leiter des Goethe- Instituts in Vilnius. Für das Institut war er zuvor unter anderem in Kyoto tätig.

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