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Über diese Ausgabe

Artikel

  • Plus S. 803-811

    Fallstricke des NaturrechtsdenkensZur Vatikanischen Erklärung über die Würde des Menschen

    Dignitas infinita, das vatikanische Papier über die Menschenwürde, das in diesem Frühling erschien, enthält für Heiner Bielefeldt wichtige Klarstellungen und kraftvolle Aussagen, gerät in anderen Fragen aber ungewollt zum Lehrstück über die Fallstricke eines Naturrechtsdenkens, das sich mit der Vieldeutigkeit des Begriffs der menschlichen Natur nicht klar genug auseinandersetzt. Der Autor, Seniorprofessor für Menschenrechte an der Universität Erlangen-Nürnberg, bemängelt außerdem eine eurozentrische Sichtweise, das Ignorieren weiblicher Stimmen, fehlende Selbstkritik und einen unsensiblen Umgang mit bestimmten Minderheiten.

  • Plus S. 813-821

    Bedingte ExklusivitätPaul Tillich zum Absolutheitsanspruch des Christentums

    Schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“ beschäftigte sich der evangelische Theologe Paul Tillich mit der Frage nach dem Absolutheitsanspruch des Christentums. Wichtige Erkenntnisse für seine Überlegungen, die er 1963 in Stuttgart und Tübingen vortrug, erhielt er im Austausch mit anderen Religionen, etwa dem Buddhismus. Werner Schüßler, Professor für Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Trier, führt Tillichs Gedanken anschaulich aus.

  • Plus S. 825-835

    Die Kostbarkeit des GeistesVersuch zu Hannah Arendt

    Über Gut und Böse entscheiden für Hannah Arendt primär nicht die Gesetze des Staates oder die Regeln einer Religion, sondern einzig der innere Gerichtshof des Menschen, der sich selbst sein Urteil spricht. In der Begegnung mit Sokrates sucht Arendt nach Antworten auf die Voraussetzungen des Bösen: Das Zusammenleben mit anderen beginnt damit, dass man mit sich selber zusammenlebt. Aus diesem Geist heraus erst werde eine freie Gewissenentscheidung möglich. Peter Neuhaus stellt die philosophische Reflexion Arendts dar.

  • Plus S. 837-847

    Ästhetik der AchtsamkeitPeter Handkes Aufmerksamkeitskunst

    Schon früh ging der Schriftsteller Peter Handke (*1942) in den unscheinbar-entlegenen Örtlichkeiten jenseits der urbanen Zentren auf die Suche nach der Frische der Welt. Das befreiende Niemand-Sein ist ihm Voraussetzung für ein neues Sich-Einlassen auf das Leben. Damit nimmt er wiederkehrende und neue Trends wie „Nature Writing“ oder „Waldbaden“ vorweg. Seine geduldigen und aufmerksamen Beobachtungen kontextualisiert er literarisch spirituell, wie Christoph Gellner, Experte für Theologie und Literatur mit Lehraufträgen an den Universitäten in Fribourg, Luzern und Zürich, zeigt.

  • Gratis S. 853-862

    GottesdemenzBeten in der zeitgenössischen Literatur

    Bernhard Sill liest drei zeitgenössische Romane von Tamar Noort, Dieter Wellershoff und Arnold Stadler. Alle thematisieren Figuren, denen es zunächst schwerfällt zu beten. Hinter den zum Teil komischen, zum Teil tragischen Szenen stecken tiefergehende theologische Gedanken. Sill ist emeritierter Professor für Moraltheologie der Universität Eichstätt-Ingolstadt.

  • Divrigi_complex_DSCF3028 (c) R. Prazeres wikimedia ccby4.jpg
    Plus S. 863-873

    Muslime und Christen in der Türkei

    Am 7. Juli 2024 wurde an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main das zehnjährige Bestehen des Stiftungs-Lehrstuhls „Katholische Theologie im Angesicht des Islam“ gefeiert. Jesuiten aus aller Welt berichteten über das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen in ihren Ländern. Jean-Marc Balhan SJ, der hier aus der Türkei berichtet, lebt in Ankara. Er ist dort Seelsorger, unterrichtet an den Facultés Loyola Paris (früher Centre Sèvres) und berät den Jesuitengeneral in Rom zu Islamfragen.

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