Schäuble, Wolfgang: Erinnerungen. Mein Leben in der Politik.
Stuttgart: Klett-Cotta 2024. 656 S. Gb. 38,–.
Wolfgang Schäuble verstarb am 26.12.2023. „Er hat, so erzählte es seine Tochter Christiane Strobl in der Trauerrede in der Evangelischen Stadtkirche Offenburg, mit der Familie das Weihnachtfest gefeiert, noch einmal Oh du fröhliche mit den Enkeln gesungen, sich von vielen persönlich verabschiedet und ist dann – der Musikbegeisterte – unter den Klängen eines Mozart-Violinkonzerts eingeschlafen“ (625). Die Themen Familie, Musik und Glauben durchziehen diesen Rückblick als Motiv, das immer wieder auftaucht und aufhorchen lässt, um dann wieder zurückzutreten hinter den Fluss der Erzählung, beginnend mit der Herkunft im Schwarzwald, den ersten Schritten in der Jungen Union, über die Oppositionsjahre in Bonn bis zum Beginn der Kanzlerschaft Kohl, dann wieder Opposition in Berlin, dann die Kanzlerschaft Merkels, alles jeweils in unterschiedlichsten, höchst verantwortlichen Positionen, bis zum Schluss zu den Jahren als Bundestagspräsident (2017-2021). Die erste Innenseite des Buches zeigt einen einsam auf seinem Rollstuhl in den Hinterbänken des Bundestages sitzenden Mann, der nach mehr fünfzig Jahren Dienst am Gemeinwohl nachdenklich nach innen schaut. Die Memoiren sind wohl auch als ein geordneter Abschied von der Politik zu verstehen, ein Abschied, den sich der Autor nach dem Anschlag eines psychisch kranken Täters am 12.10.1990, mitten in dem turbulenten Wendejahr, nicht gönnte – wobei „gönnte“ wohl nicht das rechte Wort ist, denn politische Verantwortung zu tragen war für ihn Glück. „Ich musste meine Frau davon überzeugen, nicht auch das noch aufgeben zu müssen, und ich weiß, dass ich ihr mit dieser Entscheidung viel zugemutet habe. Sie hat es am Ende verstanden und mich trotz aller damit verbundenen Strapazen unterstützt. Für mich ist das mit nichts aufzuwiegen. Aus dem Glück, politisch weitermachen zu können, erkläre ich mir auch, dass mir langwierige psychische Probleme erspart blieben“ (286).
Die Memoiren gewähren in verständlicher Sprache Einblicke in komplexe Entscheidungsprozesse, in brutale Durchsetzungskämpfe und rückblickend auch in Selbstkorrekturen. Sicherlich ist gerade die Fähigkeit, eigene Fehleinschätzungen zu erkennen und zu korrigieren eine Bedingung dafür, ein so langes Wirken in politischer Verantwortung durchzuhalten. Nicht zuletzt die gesellschaftspolitischen Wandlungen von 1972 (erstes Bundestagsmandat) bis 2013 werden deutlich und lassen staunen. Es gibt aber auch Konstanten, so etwa ein von der Philosophie Karl Poppers geprägtes skeptisches Menschenbild, das Schäuble an vielen Stellen mit dem christlichen Menschenbild, wie er es versteht, in Verbindung bringt, auch zum Zwecke der ideologischen Abgrenzung. „Die DDR hatte nie verstanden, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, und nicht, wie sie in der eigenen Vorstellung sein sollen. Das ist das große Missverständnis und der Fehler der Linken immer gewesen. Der Mensch ist, wie er ist – ein Mängelwesen“ (179). Wenn man das „Glück, politisch weitermachen zu können“ mit einem eher protestantisch geprägten Pflichtethos in Verbindung bringt, darf man vielleicht auch umgekehrt auf ein bleibendes Fremdeln Schäubles mit dem Katholizismus aufmerksam machen. Es mag biografische Ursachen haben: „Mein (katholischer – KM) Vater wurde exkommuniziert, weil er uns Kinder evangelisch aufwachsen ließ“ (49). Es mag auch auf Durchsetzungskämpfe gegen die südwestliche CDU-Granden-Generation zurückgehen, die „eng vernetzt mit dem bischöflichen Ordinariat“ (67) war. Man merkt die ins Alter mitgenommene Lust an konfessionspolitischen Neckereien, wenn er sich etwa an Karl Theodor Guttenberg (senior) erinnert. Er „verteidigte die amerikanische Position gegenüber der kommunistischen Aggression unter anderem mit dem Hinweis, in Vietnam seien schließlich auch unsere katholischen Brüder und Schwestern betroffen – worauf ich mir den Zwischenruf nicht verkneifen konnte, wenn es Protestanten wären, dann wäre es wohl etwas anderes“ (58). Zu den Konstanten gehört aber auch, dass Schäuble von Anfang bis Ende konsequenter Atlantiker war und blieb.
Schäuble verkneift sich manchen unfreundlichen, Verletzung riskierenden Seitenhieb gegen namentlich genannte Personen nicht. Mit Entwicklungen in der jüngeren Generation fremdelt er. „Ich bin verwundert, wenn ich heute gelegentlich beobachte, wie sich als Symptom der Frühvergreisung Teile der jungen Generation in der CDU rechts vom Mainstream positionieren“ (61), immerhin jene Generation, die Friedrich Merz favorisierte, den auch Schäuble favorisierte (vgl. 599). Die „Endzeitrhetorik“ der Letzten Generation ist ihm ebenfalls fremd, „weil sie Ziele und Mittel auf Kosten des demokratischen Prinzips absolut setzt“ (619). Aber er thematisiert auch die andere Seite: „Wenn heute über mangelnden gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit über die Krise des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats nachgedacht wird, dann liegt in dieser Entfesselung der Finanzmärkte genau wie im rücksichtslosen Verbrauch ökologischer Lebensgrundlagen, also im Verlust von Maß und Mitte, gerade in diesen Jahren eine Hauptursache.“
In der Verantwortung wachsen einem Erkenntnisse zu, die demütiger machen und die zu einem Gesamtbild der Geschichte Eigenes beizutragen vermögen. Wie eine solche Verbindung von Rückblick und Selbstreflexion gelingen kann, machen diese Memoiren in herausragender Weise deutlich.
Klaus Mertes SJ
Hack-Molitor, Gisela: Lotte Paepcke. „Es wurde nicht wieder gut“. Als Jüdin in Nachkriegsdeutschland.
Freiburg: 8 grad 2023, 160 S. Gb. 24,–.
An einigen Stellen ihrer Geburtsstadt Freiburg wird an sie erinnert, aber ihr Werk ist derzeit nicht im Buchhandel zu haben. Dabei hat Lotte Paepcke (1910-2000) zwei bedeutende Werke hinterlassen, in denen die schrittweise Ausschließung der deutschen Juden aus Staat und Gesellschaft beschrieben wird: In „Unter einem fremden Stern“ (1952) geht es um ihr Überleben in den zwölf Jahren des Dritten Reiches. 1972 setzte sie mit „Ein kleiner Händler, der mein Vater war“ ihrem Vater ein bewegendes Denkmal. Jetzt erinnert Gisela Hack-Molitor in einer Monografie an Lotte Paepcke. Das detailreiche Buch ist übersichtlich aufgebaut und wohltuend lesbar geschrieben. Im ersten Drittel geht es um das Leben Paepckes bis zur Befreiung 1945. Im größeren Teil wird ihr Wirken in der Bundesrepublik dargestellt, das bisher kaum erforscht ist.
Vor 1933 war das Leben in ihrer süddeutschen Heimat für die junge, vielseitig begabte Frau eine fraglose Selbstverständlichkeit. Ihr Vater war ein angesehener Unternehmer in Freiburg und arbeitete in verschiedenen kommunalen Gremien mit, u.a. als Stadtrat für die SPD. Mit dem nationalsozialistischen Machtantritt änderte sich ihr Leben schlagartig. Das juristische Referendariat durfte sie aus „rassischen Gründen“ nicht mehr antreten. Spätestens die gewaltsamen Ausschreitungen am 9.11.1938 machten ihr klar, dass sie nicht mehr erwünscht war. Jahre der Düsternis in ständiger Angst folgten, notdürftig geschützt durch ihre „privilegierte Mischehe“ mit einem Nichtjuden und einem kleinen Sohn, aber in Wirklichkeit immer höchst gefährdet. Das Kriegsende erlebte sie im Kloster Stegen bei Freiburg, wo sie unter der Obhut von Pater Heinrich Middendorf SCJ untertauchen konnte.
Den ungeheuerlichen Vorgang der Ausschließung loyaler jüdischer Deutscher bezeichnete Ernst-Wolfgang Böckenförde 1997 im „Merkur“ als „Verrat und Treuebruch“ des Staates gegenüber den eigenen Bürgern. Wie sollte Lotte Paepcke nach Kriegsende nun ihren ehemaligen Mitbürgern, die kurz vorher noch für sie eine Gefahr darstellten, begegnen? Am Ende ihres ersten Buches zieht sie ein bitteres Fazit: „Es gab kein Zurück. Ich wußte…, daß es nicht wieder gut werden konnte. Der Haß, die Gewehrkolben und das Gas hatten ihr und unser Leben zertrennt, unsere Augen würden sich nicht mehr finden. Selbst wenn aus ihrer aller Herzen sich der gute Wille erhöbe und käme unserer Sehnsucht entgegen: einer der ihren zu sein, – das Wort über sie und uns war gesprochen. Es wurde nicht wieder gut.“ Dass sie dennoch ins Leben zurückfand, dürfte sie einer monatelangen Psychotherapie bei dem Philosophen und Psychiater Victor von Gebsattel verdanken, der im „Dritten Reich“ dem Kreisauer Kreis nahestand.
Sie engagierte sich in der Familienberatung und wurde die erste ehrenamtliche Eheberaterin in Karlsruhe. Sie schrieb für Zeitschriften, u.a. für die „Frankfurter Hefte“, mit deren Herausgebern Walter Dirks und Eugen Kogon sie freundschaftlich verbunden war. Dann kam der Südwestrundfunk ins Spiel, für den sie Beiträge über alle möglichen Frauenthemen mit dem Akzent auf Gleichberechtigung und Emanzipation verfasste. Immer wieder ermutigte sie ihre Hörerinnen, eine Berufstätigkeit anzustreben. Später schrieb sie vorwiegend Gedichte, die der Elster-Verlag 1989 gesammelt herausbrachte. Seit 2023 vergibt die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit den „Lotte-Paepcke-Preis“.
Günter Herrmann
Draiflessen Collection (Hg.): Ehefrau, Erbin, Unternehmerin. Zum Wandel weiblicher Funktionen und Rollen in Familienunternehmen.
Köln: Böhlau 2024. 226 S. Gb. 45,–.
Die Draiflessen Collection in Mettingen/Westfalen wurde 2009 auf Initiative der Unternehmerfamilie Brenninkmeijer gegründet. Das Kunstmuseum ist gemeinnützig und öffentlich zugänglich. 2016 wurde darin die Ausstellung „Phänomen Familienunternehmen“ ausgestellt. Dreizehn unterschiedliche Familienunternehmen stellten die gegenseitige Durchdringung von Geschäft und Familie dar. Dabei wurde auch die Differenz zwischen der (geringen) öffentlichen Sichtbarkeit von Frauen einerseits und ihre Bedeutung für das Gedeihen des Unternehmens andererseits bedacht. Erst seit den 1990er-Jahren können auch Töchter in die Führung des Familienunternehmen C&A aufsteigen – vergleichbares gilt auch für andere Familienunternehmen – und dies, obwohl Frauen von Anfang an entscheidend zum Erfolg der Unternehmen beitrugen. Sie brachten ökonomisches und soziales Kapital ein, agierten als Netzwerkerinnen, waren wichtige Stützen ihrer Ehemänner und zugleich Erzieherinnen der jeweils nachfolgenden Unternehmergeneration. Doch nicht „nur“ das: Oft genug durchbrachen sie, meist zuerst als Witwen, das Prinzip der (männlich geprägten) Primogenitur, demzufolge nur der erstgeborene Sohn (oder ersatzweise der/ein Schwiegersohn) das Erbe und die Rechtsnachfolge für den verstorbenen Unternehmenspatriarchen antreten konnte. So leisteten die Frauen entscheidende Beiträge zur Überbrückung in die nächste Generation. Dem genaueren Blick darauf widmete sich 2021 ein Online-Symposion, dessen elf Vorträge nun in dem vorliegenden Band gesammelt sind.
Die Fallbeispiele decken einen Zeitraum von über fünfhundert Jahren ab. Eigentlich war es erst das bürgerliche Rollenideal (im Unterschied zum kooperativeren Modell des Spätmittelalters), das zur einen stärkeren Trennung von männlicher und weiblicher Sphäre führte (23-36). Doch es gab immer wieder Abweichungen, wie die Gesamtgeschichten der Unternehmen von C&A (49-64), des Essener Bankhauses Hirschfeld (129-140) oder der Vereinigten Seidenweber AG (Krefeld) zeigen (141-156). Einzelporträts machen das Gesamtbild noch lebendiger: Das Dortmunder Feinkostgeschäft Köhler wird von der Tochter nach dem Tod ihres Mannes, des Schwiegersohns ihres Vaters, übernommen (65-78), ebenso treuhänderisch der Stahlkonzern Krupp durch die Witwe Margarethe Krupp (79-92). Witwen waren aber keineswegs nur Übergangslösungen, wie die Buchhandels-Geschichten von Helene Vieweg-Brockhaus und Else Dürr zeigen (93-104). Käthe Niehammer, Ehefrau des sächsischen Papierfabrikanten, (unter den Abnehmern findet sich in den 1920er-Jahren ein Spektrum von der Berliner Illustrierten Zeitung bis zu Das schwarze Korps) verwaltete als Ehefrau die nach ihr benannte Stiftung, mit deren sozialen Fürsorgeprojekten die Arbeiterschaft an das Unternehmen gebunden wurde (105-114). Sie steht für ein christlich geprägtes „Matriarchat“, wenn man so sagen darf. Nicht minder ausstrahlungskräftig für das positive Image des Unternehmens wirkte Gabriele Henkel (Düsseldorf) durch Kunstsammlung und Mäzenatentum.
Nach der Lektüre bleibt insgesamt der Eindruck, wie sehr das 18. und 19. Jahrhundert von dem Motto geprägt war, dass Handelssache Männersache sei, aber wie sehr diese Sicht auch den Blick verschließen kann auf die Beiträge von Frauen in dieser Zeit. Nebenbei lohnt die Lektüre auch deswegen, weil sie einen Einblick in die politischen und sozialen Ereignisse ihrer Zeit gewährt, aus der Perspektive von Familienunternehmen, aber auch über sie hinausweisend.
Klaus Mertes SJ
Anunziata von Jesus (Hg.): Magdeleine von Jesus. Kleine Schwester und Pilgerin Gottes. Ein spirituelles Lebensbild in Selbstzeugnissen.
Ostfildern: Patmos 2024. 432 S. Gb. 28,–.
Die vorliegende Biografie der Gründerin der Kleinen Schwestern Jesu (* 24.4.1898 in Paris, † 6.11.1989 in Rom) besteht im Wesentlichen aus Selbstzeugnissen. Kleine Schwester Annunziata von Jesus, die Herausgeberin, hat sie aus dem riesigen schriftlichen Nachlass Magdeleines (Briefe, Tagebucheinträge, geistliche Schriften) ausgewählt. Die Texte werden durch kurze, summarische Hinweise zu den historischen Zusammenhängen unterbrochen und auf diese Weise eingeordnet. Insgesamt sind sie in zwei große zeitliche Abschnitte unterteilt: 1936-1949, die Anfangsjahre der Gründung (vorangestellt ist eine Einführung in die Biografie von Magdeleine Hutin von ihrer Geburt bis zu Gründung der Gemeinschaft 1939), und 1950-1989, die Zeit der großen Gründungsreisen. Auch hier ist eine Einführung vorangestellt, die sich nicht zuletzt mit der „großen Prüfung“ (274) befasst, jener Visitation unter dem Pontifikat von Johannes XXIII., die das Charisma der Neugründung anzweifelte, sowie dann die glücklich erfolgte Anerkennung durch Paul VI.
In der Mitte von Magdeleines Spiritualität steht die universale Botschaft des Geschenks der Kindschaft: „Ich möchte, dass ihr zugleich ganz groß und ganz klein seid, dass ihr geringer werdet, bis ihr dem kleinen Jesus vom Geheimnis der Heimsuchung ähnlich sein werdet“ (176). Sie selbst steht für dieses Paradox: „Es gibt zwei Bewegungen, die mich zerreißen: zum einen die Selbstverleugnung, um vor den anderen nichts mehr zu sein, zum anderen den Eifer, der mich zu dem Punkt vorantreibt, den größten der Erde die Stirn zu bieten, um ihnen die Nächstenliebe zu predigen“ (225).
„Kontemplativ mitten in der Welt“ zu leben – das ist im Geiste von Charles de Foucauld der Auftrag der Fraternität. Jesus war in Nazareth nicht „pastoral“ tätig, sondern er ging einem Handwerk nach. Im Konflikt mit der vatikanischen Visitation steht Jahre später genau dieses Herzstück des Charismas infrage (siehe 334-347), und dies auch noch seitens der kirchlichen Autorität, die für Magdeleine unhinterfragt die Stimme Christi repräsentiert. Manche ihrer Texte dazu liest man heute durch die Brille der Aufmerksamkeit für möglichen geistlichen Missbrauch nur noch mit Zittern und Zagen. Jedenfalls: Nazareth kann überall sein.
Am Anfang steht das Leben als Nomadin unter Nomadinnen in den Ländern des Islam, doch schnell weitet sich die Perspektive, wird universell. Die „so rasante Ausbreitung“ der Fraternität macht Magdeleine Sorgen, insbesondere „der Rückzug auf die Probleme der eigenen Fraternität und der eigenen Region … Gebt euch einem Volk hin, aber in universeller Liebe zu allen Völkern“ (256). Der eigene koloniale Hintergrund, „das ganze koloniale Problem“ (224) ist ihr bei der Ausbreitung sehr bewusst, auch der Versuch, das Thema zu vertuschen und zu verschweigen (vgl. 326). Die Universalität der Sendung steht aber auch in der Auseinandersetzung um die „Arbeiterpriester“ und um die „Mission de Paris“ auf dem Prüfstand. Die Arbeiterinnen-Fraternitäten der Kleinen Schwestern stehen mitten drin und müssen sich zu klassenkämpferischen Positionen positionieren. „Schließt eure Türen für die anderen Kleinen Schwestern, die nicht die Lebensform der Arbeiterklasse haben, und bleibt unter euch. Das kann ich nicht tun … Die Türen der kleinen Gemeinschaft in Ivry nur ein klein wenig zu schließen ist Verrat an unserer Berufung“ (309).
Wenn man den Weg Magdeleines verfolgt, von den ersten Vortragsreisen nach 1939 unter ärmlichsten Bedingungen mitten in Kriegszeiten bis hin zur Überwindung des Eisernen Vorhangs auf den Rädern des eigens dafür ausgerüsteten Wohnwagens namens „Sternschnuppe“ (étoile filante), so bleibt am Ende ein Staunen zurück: So klein, und doch so groß! Eine ermutigende Lektüre.
Klaus Mertes SJ