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Über diese Ausgabe

Artikel

  • Gratis S. 243-248

    Der Tod Aleksej Naval’nyjsDas Gesagte und das Ungesagte

    Alexei Nawalny, in wissenschaftlicher Schreibweise Aleksej Naval’nyj, verstarb am 16. Februar dieses Jahres während seiner Haft in einem arktischen Straflager. Norbert Franz, bis zu seiner Emeritierung Professor für Ostslavische Literaturen und Kulturen an der Universität Potsdam, betont die theologische und kirchenpolitische Dimension von Nawalnys Entscheidung, nach einem in der Berliner Charité kurierten Giftanschlag 2020 nach Russland zurückzukehren und dort am Schauprozess gegen ihn teilzunehmen. Wiederholt beruft Nawalny sich dort auf die Bibel, fordert Wahrheit und Gerechtigkeit.

  • Plus S. 249-259

    Die Wüste als SehnsuchtsortEine Spurensuche mit Ingeborg Bachmann

    Die Wüste nimmt für Ingeborg Bachmann (1926-1973) eine Sonderstellung unter allen Schauplätzen ein: als touristisches Reiseziel, als Andenken an ihren früheren Ge-liebten Paul Celan, als Handlungsraum eines Romans und später als Schauplatz des Films „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ (2023). Susanne Nordhofen bringt Roman, Film, Briefe und Zeugnisse der Schriftstellerin zusammen: Die Wüste steht für Angst und innere Verwüstung sowohl der Dichterin als auch ihrer Romanfigur. Nordhofen war Fachleiterin für Philosophie/Ethik und Deutsch am Studienseminar Offenbach und leitete als Direktorin die Bischof-Neumann-Schule in Königstein.

  • Plus S. 261-272

    Heimkehr nach ZionTheodor Herzl und Moritz Güdemann

    Moritz Güdemanns (1835-1918) Einspruch gegen den politischen Zionismus Theodor Herzls fußt auf der grundlegenden Überzeugung, dass die „Judenfrage“ keine nationale und keine sozioökonomische, sondern eine religiöse und theologische Frage sei. Der Wiener Oberrabbiner Güdemann vertrat die Auffassung, „dass die moderne Betonung des Nationalen dem Geiste der Thora, der Propheten und Psalmen“ widerstrebte. Vielmehr sollten Juden ihren Auftrag als Volk Gottes in der Diaspora weltweit wahrnehmen. Christoph Bruns unterrichtet Latein, Religion und Geschichte am Gymnasium Mariano-Josephinum in Hildesheim, an dem Güdemann 1853 sein Abitur ablegte.

  • Plus S. 273-284

    Zerbrochener Spiegel?Polen nach den Parlamentswahlen

    Die weit verbreitete Meinung innerhalb und außerhalb Polens, dass die Wahlen von 2023 die „Überschreitung des Rubikon“ im Kampf um die Demokratie markieren oder von vergleichbarer Bedeutung sein würden wie die Wahlen von 1989, spiegelt eher politische Vorurteile als den Stand der Dinge, schreibt Grzegorz Dobroczyński SJ. Der Autor ist in der Jesuitengemeinschaft in Posen unter anderem als Publizist und Radiokolumnist tätig. Der Verlauf der Geschichte könne uns helfen, die Ereignisse in Polen vor und nach den Wahlen besser zu verstehen. Der Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift „La Civiltà Cattolica“. Julian Halbeisen SJ übersetzte ihn aus dem Italienischen.

  • Plus S. 285-291

    Gottes Liebe umfängt alleZu Fiducia supplicans

    „Nur wer liebt, geht weiter“, sagte Papst Franziskus in seiner Weihnachtsansprache 2023. Seine pastorale Ausrichtung geht mit einer deutlichen Kritik an verengten Haltungen und Einstellungen einher, auch wenn es um die Frage geht, wer gesegnet werden dürfe und wer nicht. Die Erklärung „Fiducia supplicans“, die Segnungen auch von homosexuellen Paaren ermöglicht, stieß zum Teil auf Kritik. Jochen Sautermeister, Professor für Moraltheologie an der Universität Bonn, begegnet den Einwänden, die manche vorbringen, und ordnet das Schreiben in den Kontext der päpstlichen Theologie ein.

  • Gratis S. 293-299

    Kant als MetaphysikerÜber den Sinn der Grenzen der menschlichen Vernunft

    Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren. Robert Theis widmet sich in diesem Beitrag einem Thema, das selten in Verbindung mit Kant betrachtet wird: seiner Zuneigung für metaphysische Fragen bis hin zum Versuch eines Gottesbeweises. Wie sind Fragen nach Gott, Freiheit und Seele mit einem immanentem Anspruch zu stellen? Wo liegen die Grenzen der menschlichen Vernunft und welche praktischen Konsequenzen folgen daraus? Robert Theis ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Luxemburg und Vizepräsident der „Société internationale d‘études kantiennes de langue française“.

  • Plus S. 301-309

    ArgentinienNach der Präsidentschaftswahl

    Nach der Wahl von Javier Milei zum Präsidenten steht Argentinien vor fundamentalen Umbrüchen. Eduardo Daniel Alonso SJ, Professor für Fundamentaltheologie an der Universidad Católica de Córdoba (Argentinien), zeigt Hintergründe der Wahl auf und eröffnet Perspektiven für die Zukunft seines Landes. Im neuen Präsidenten, der in Europa überwiegend sehr kritisch gesehen wird, sieht er einen möglichen Hoffnungsträger.

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