Bedroht Künstliche Intelligenz den menschlichen Primat sprachlicher Rationalität? Was würde es für das anthropologische Selbstverständnis bedeuten, wenn Chatbots bald so souverän mit Sprache umzugehen scheinen wie der Mensch? Jan Juhani Steinmann, Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Wien und an der LMU München, gibt Entwarnung: Mindestens zehn Grenzen künstlicher Sprache macht er aus. Die Qualität und Praxis menschlicher Sprache könne nie in ihrer Quantifizierung und Funktionalisierung aufgehen. Dies weist auf die Lebendigkeit menschlicher Sprache hin, denn insofern der Mensch sprachlich denkt, spricht, erkennt und kreiert, tut er dies leiblich und stets innerhalb seiner ganzen Lebenswelt, einschließlich seines Bezugs zu Gott.
Von Jan Juhani Steinmann