Der Begriff „Synode“ kommt aus dem Altgriechischen und meint „Treffen / Versammlung“, wörtlich übersetzt „gemeinsamer Weg“. Heute wird der Begriff v.a. im kirchlichen Kontext verwendet und stellt – im Gegensatz zu einem Konzil – ein Beratungsorgan dar. Ein Konzil ist dahingegen ein Entscheidungsorgan unter Leitung des Papstes. Eine Synode kann ein kleines Treffen weniger Regionalbischöfe sein oder eine internationale Zusammenkunft inklusive Laien, weltlichen Beobachtern und Beraterinnen, mit oder ohne Presse, über wenige Stunden oder über mehrere Jahre.
Papst Franziskus hat im Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess angestoßen. Der Vatikan hatte hierzu einen Plan vorgestellt, bei dem die ganze Weltkirche mit einbezogen werden sollte. Der weltweite synodale Prozess galt als Vorbereitung der 2023 abgehaltenen Bischofssynode. In Deutschland sprach man vom „Synodalen Weg“. Daran beteiligten sich neben den Bischöfen auch zahlreiche Vertreterinnen aus kirchlichen Verbänden und Gemeinden.
Ziel des Synodalen Weges war es, sich auf Lösungsansätze für die drängendsten Fragen unserer Zeit zu einigen: Wie soll die Kirche mit Missbrauchsfällen umgehen und wie kann sie verhindern, dass es zu weiteren kommt? Wie lässt sich der Mitgliederschwund abbremsen? Sollten verheiratete Männer Priester werden dürfen? Welche Ämter sollten auch Frauen künftig in der Kirche offenstehen? Wie will sich die Kirche künftig zu homosexuellen und queeren Menschen verhalten? Wie lassen sich flachere Hierarchien oder wenigstens bessere Partizipationsmöglichkeiten für Laien bilden?
Die Dokumente, die der Synodale Weg bis 2023 entwickelt hat, stehen auf der Webseite <https://www.synodalerweg.de/dokumente-reden-und-beitraege> frei zur Verfügung. Viele der engagierten Teilnehmer wollen auch nach dem offiziellen Abschluss des synodalen Prozesses weiter debattieren und sich für Reformen und Austausch in der Kirche einsetzen.
Philipp Adolphs