Das päpstliche Lehramt auf dem Prüfstand der Geschichte
(Gebundene Ausgabe)
Franz Hürth SJ als „Holy Ghostwriter“ von Pius XI. und Pius XII.
- Verlag Herder
- 2. Auflage 2021
- Gebunden
- 680 Seiten
- ISBN: 978-3-451-38988-7
- Bestellnummer: P389882
Wer verfasst eigentlich die lehramtlichen Dokumente des Stellvertreters Jesu Christi auf Erden? Wie entsteht ein Dogma und wie erfolgt die Inszenierung einer unfehlbaren Verkündigung durch den Papst? Und vor allem: Kann sich katholische Glaubenslehre entwickeln oder gar korrigiert werden?
Diesen und weiteren theologisch brisanten Fragen geht der Autor in der vorliegenden Studie nach. Hierzu stellt er das Lehramt der Päpste Pius XI. (1922–1939) und Pius XII. (1939–1958) regelrecht auf den Prüfstand der Geschichte. Das Werk bietet hochspannende Einblicke in die Schreibwerkstatt päpstlicher Dokumente, wie etwa der Eheenzyklika „Casti connubii“ (1930), der Apostolischen Konstitution „Sacramentum ordinis“ (1947) über die heiligen Weihen oder der Dogmatisierungsbulle der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel von 1950. Der Leser wird nach Rom, ins Machtzentrum der katholischen Kirche, mitgenommen und kann gewissermaßen über die Schulter des päpstlichen Ghostwriters blicken: des deutschen Jesuitenpaters und Professors für Moraltheologie Franz Hürth (1880–1963). Dafür wurden bislang unbekannte Akten aus dessen Privatnachlass sowie neu zugängliche Quellen aus den vatikanischen Archiven ausgewertet. Die Studie liest sich nicht nur wie eine kirchenhistorische Detektivgeschichte und bietet theologische Sprengkraft sondergleichen, sondern präsentiert auch neue historisch fundierte Optionen für die anstehende Reform der katholischen Kirche.
Autor
Matthias Daufratshofer, geb. 1987, Dr. theol., Studium der kath. Theologie und lat. Philologie in München, Wiss. Assistent am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Münster.