In Zeiten stetig wachsender digitaler Medien und Netzwerke gibt es kein wissenschaftliches Fach mehr, das nur an Universitätslehrstühlen und deren verschwiegenen Arbeitszimmern oder in mehr oder weniger auflagenstarken Fachzeitschriften stattfindet. Genau wie alle anderen Wissenschaften hat auch die Theologie ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Oder besser gesagt: Junge Theologinnen und Theologen haben ihr diesen Weg ganz aktiv gebahnt.
Diese jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in den letzten Jahren offene digitale Formate wie Internetforen, Social-Media-Gruppen und eben auch theologische Blogs gegründet und mit Leben gefüllt, die heute zu relevanten Plattformen des Meinungsaustausches und der Information geworden sind. Als User kann man die Überlegungen aufstrebender wie renommierter Vertreter ihres Fachs mitverfolgen, aber natürlich kann man sich auch einmischen, kommentieren und diskutieren. Bloggerinnen und Blogger haben geholfen, die Theologie zu einer öffentlichen Theologie zu machen.
Was ist ein Blog?
Das Wort „Blog“ ist eigentlich die Kurzform von „Weblog“ – was wiederum ein Zusammenschluss der Begriffe „World Wide Web“ (wenn man so will also das Internet in seiner Gänze) und „Log“ (Tagebuch) darstellt. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei konkret um ein von einer Person oder einer Gruppe erstelltes Online-Journal, das in chronologischer Reihenfolge mit vergleichsweise kurzen Textbeiträgen gefüllt wird.
Wie ein Blog thematisch aussieht, liegt dementsprechend ganz bei seinem Ersteller oder seinen Erstellern. Neben persönlichen Blogs gibt es zum Beispiel auch Blogs zu ganz bestimmten Themen oder auch Firmen und Marken. Während insbesondere letztere heutzutage oft von Unternehmen als eine Form ihres digitalen Marketings verwandt werden, spielt bei persönlichen und thematischen Blogs die Glaubwürdigkeit eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Leser eines Blogs vertrauen meist darauf, eine natürlich stets subjektive, jedoch immer unbeeinflusste Meinung des Verfassers zu erfahren.
Was für theologische Blogs gibt es?
Genau wie in der generellen Blogosphäre gibt es auch in der speziellen Welt theologischer Blogs eine Vielzahl unterschiedlichster Ausprägungen. Während reichweitenstarke und bekannte Seiten wie feinschwarz.net oder y-nachten.de eher eine Art universitär-theologisches Feuilleton darstellen, die aktuelle Themen aus theologischer Perspektive analysieren, spiegelt ein Blog wie unendlichgeliebt.de deutlich mehr die individuell-persönliche Sichtweise seiner Verfasserin wider.
In der Natur unserer digitalen Welt liegt nicht nur ihre immense Größe, sondern auch die ständige Veränderung ihrer selbst. Die hier erwähnten theologischen Blogs machen natürlich nur einen kleinen Teil des großen Ganzen aus – und sind, ganz im Sinne des Blogging, aufgrund subjektiver Wahrnehmung aktueller Relevanz ausgewählt sind.
That being said – hier eine kurze Liste solcher aktuell relevanter Blogs:
https://y-nachten.de/ - Plattform für wissenschaftlich Nachwachsende, kirchliche Mitarbeitende, Engagierte und alle anderen Interessierten
https://www.feinschwarz.net/ - theologisches Feuilleton, das aktuelle Themen analysiert
https://theoleaks.de/ - eine satirische „Enthüllungsplattform“, quasi der „Postillon“ der theologischen Blogosphäre
https://www.thecathwalk.de/ - ein katholischer Lifestyle-Blog
https://www.evangelisch.de/blogs/kreuz-und-queer - ein christlicher Blick auf Entwicklungen in der queeren Welt
http://www.unendlichgeliebt.de/ - sehr persönlicher Blog über ein Leben, dessen Mittelpunkt der Glaube an Jesus darstellt
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ - religionswissenschaftlicher Blog