Das emsige und sinnenfreudige Volk der Bienen beweist architektonisches Geschick darin, ein adäquates Gefäß für das Heilige zu errichten. Von Theologen der Frühen Neuzeit wird ihnen auch die Fähigkeit zugeschrieben, eine Gemeinschaftsform zu stiften, die das Heilige in ihrer Mitte rahmen, bewahren und rechtmäßig anzubeten weiß. Die Biene steht für ein intuitives Erkennen christlicher Wahrheiten – während der Reformation gern auch in Abgrenzung zu den Protestanten, die laut Jan David SJ (1546-1613) eher den unproduktiven Wespen ähnelten. Jenny Körber zeichnet eine religiöse Kulturgeschichte der Bienensymbolik nach. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Hamburg.
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Von
Jenny Körber