Ambiguitäten - Identitäten - Sinnentwürfe
Die zunehmende Pluralität religiöser und weltanschaulicher Positionen und die Folgen technologischer wie ökologischer Transformationsprozesse werfen vielfältige Fragen auf und provozieren Krisenwahrnehmungen und -reaktionen, aus denen eine große Verunsicherung sprechen kann. Ein konstruktiver Umgang mit den Herausforderungen der „Spätmoderne“ kann nur gelingen, wenn Mehrdeutigkeiten und Widersprüche – individuell wie kollektiv – angenommen und verhandelt werden. Der Umgang mit Ambiguitäten ist verbunden mit den zugrunde liegenden Selbst- und Weltverhältnissen. Somit stellt die Reflexion auf Identitäten und die Bezugnahme auf moralisch-weltanschauliche Horizonte und Sinnentwürfe eine unhintergehbare Referenzgröße für das Erschließen von Ambiguitäten dar.
Die Theologie kann mit den ihr eigenen Hermeneutiken und Methoden einen spezifischen und relevanten Beitrag zum theoretischen Verstehen und praktischen Umgang leisten. Ihre Herangehensweise widersetzt sich allein schon aufgrund ihres Gegenstands vorschnellen „Vereindeutigungen“ und bietet Anhaltspunkte zur Erarbeitung einer persönlich wie gesellschaftlich unverzichtbaren Ambiguitätstoleranz, Identitäts- und Sinnreflexionen, die Spielraum für gesellschaftliche und individuelle Bildungs- und Aushandlungsprozesse eröffnen.
Die theologische Reihe „Ambiguitäten – Identitäten – Sinnentwürfe“, die sich am Forschungsschwerpunkt der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn orientiert, widmet sich aus theologischer Perspektive diesem thematischen Horizont. Sie macht Forschungsergebnisse und weitere thematisch einschlägige Arbeiten für den Fachdiskurs und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Herausgegeben wird die Reihe von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn